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Hier zeigt Lena am meisten Verständnis. Sie fühlt sich in das hinein, was Max gerade erlebt, vielleicht hat sie selbst schon erlebt, dass ein Tier oder ein Mensch verstorben ist und sie weiß, wie schrecklich so etwas ist. Allerdings droht hier auch eine Gefahr: Wie will man einem anderen helfen, wenn man selbst ebenso traurig ist? Helfen kann man oft nur, wenn man selbst stabil ist. Zusammen traurig zu sein und gemeinsam zu weinen, kann für beide gut sein, besser aber ist es, wenn einer von beiden ausgeglichen ist und den anderen trösten und beruhigen kann.
Chris sucht das Gespräch, das ist eigentlich richtig. Es ist sinnvoll mit seinem Bruder darüber zu reden, dass ihm die Unordnung auf den Senkel geht Leider fängt er das Gespräch mit einem Vorwurf an und sagt, wie enttäuscht er ist. Natürlich reagiert Vincent darauf mit einem Gegenangriff und brüllt seinen Bruder an, dass er die Nase von ihm voll hat. Chris hätte das Gespräch also etwas vorsichtiger und diplomatischer beginnen sollen.
Kai nimmt Igor die Trommel einfach weg; zum Beispiel könnte er sie oben auf den Schrank legen, wo Igor nicht herankommt. Was würde dann passieren? Igor wird heulend zu seinen Eltern laufen, die dann natürlich auf der Seite des Schwächeren stehen und Kai wird Ärger bekommen. Also wohl keine wirklich gute Lösung.
Die Mädchen streiten sich um das Smartphone und Philip droht nun, dass sie Ärger mit den Eltern bekommen werden. Wahrscheinlich wird der Vater sein Smartphone einfach zurückholen. Aber es ist nicht Philips Aufgabe mit Strafen durch die Eltern zu drohen; das können nur die Eltern.
Pia erinnert Ingrid daran, was für eine schöne Zeit die beiden zusammen hatten. Dies ist eine gute Lösung. Pia übt damit keinen Druck aus, auch keine moralische Erpressung und sie setzt auch nicht auf Mitleid. Sie erinnert Ingrid lediglich daran, wieviel Spaß sie zusammen hatten und was für tolle Erlebnisse sie hatten. Ingrid wird nun positive Erinnerungen haben und kann sich frei überlegen, ob nicht doch Pia eigentlich ihre beste Freundin ist.
Das ist die beste Lösung. Wenn Jan fleißig lernt, wird er bessere Klassenarbeiten schreiben und schon alleine dafür sicherlich von der Lehrerin gelobt werden.
Timo versucht sich zu beruhigen und denkt, dass die bösen Jungen ihm eigentlich nichts tun können. Sich in Stress-Situationen, z.B. einer Prüfung selbst zu beruhigen, ist eigentlich eine gute Taktik, um mit vielen Problemen klar zu kommen. Bei einem Überfall oder einer Erpressung wird es vermutlich nicht viel nützen; natürlich können die Jungen auf Timo einschlagen. Das weiß man nicht, aber das Risiko ist leider hoch.
Peter kann Mathe gut, vielleicht kann er Paul helfen? Es ist eine gute Lösung, dass Paul ihn fragt, ob er ihm die Matheaufgaben erklären kann. Vielleicht kann Paul seinem Freund im Gegenzug auch bei etwas helfen? Man nennt es im Englischen eine win-win-Situation, d.h. eine Lösung, bei der beide etwas gewinnen und erfolgreich daraus hervorgehen.
Eine Ausstellung über Vorurteile zu machen, kann eine gute Lösung sein, wenn man damit zeigt, dass man den Kindern von Flüchtlingen positiv gegenübersteht und versucht, ihnen bei der Integration zu helfen. Vielleicht lernen die muslimischen Jungen daraus, dass Klaus und Leon ihnen nicht feindlich gegenüberstehen. Wenn die auf Bild 3 gezeigte Lösung nicht klappt, könnten man so etwas versuchen.
Matilda glaubt, dass ihre Eltern sie nur lieb haben, wenn sie in derselben Sportart wie ihr Bruder Nick gut ist. Das ist natürlich Unsinn. Ihre Eltern werden sie auch loben, wenn sie besonders gut im Tanzen ist. Vielleicht ist eine Aufführung, in der sie tanzt, sogar viel mehr wert als ein Preis beim Laufwettbewerb. Es ist also nicht richtig, wenn Mathilda alles aufgibt.
Natürlich ist es die beste Möglichkeit, sich zu den Lehrern zu stellen und abzuwarten, bis diese reagieren. Sicherlich wird einer der Lehrer nach einiger Zeit fragen, was Ray denn möchte? Oder, wie hier, kann Ray in einer Redepause mit dem Wort „Entschuldigung“ sein Anliegen vorbringen. Das ist höfliches Verhalten.
Hier lügt Willi die Eltern an und behauptet, dass sein Bruder Kurt alle Süßigkeiten alleine gegessen habe. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ machen manche Leute das so. Sie haben etwas Schlimmes getan, aber damit man sie nicht verdächtigt, klagen sie gleich jemand anderes an. Auch hier lügt Willi und das wird auf Dauer nicht gut ausgehen, man wird ihn erwischen und dann gilt: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“
Dass es keine gute Lösung ist, dass die beiden sich gegenseitig verprügeln, muss wohl nicht wirklich kommentiert werden. Einer von beiden wird heulend das Zimmer verlassen, aber dann gibt es richtig Streit in der Familie.
Auf diesem Bild traut Erik sich, den Jungen anzusprechen und zu fragen, ob er vorbeigehen darf. Auch wenn der andere Junge gefährlich aussieht, sollte man so mutig sein, das zu tun. Erik lernt hier, seine eigenen Probleme selbst zu lösen. Was kann passieren? Schlimmstenfalls sagt der Große „Nein!“ und versperrt weiterhin den Weg. Dann kann Erik noch immer weggehen oder z.B. die Lehrerin fragen. In diesem Fall stellt sich aber heraus, dass Eriks Ängste überflüssig waren; der Junge wollte ihm die Tür wohl gar nicht versperren. Erik hat sich Sorgen gemacht, die nicht nötig gewesen wären.
Romy fragt die Lehrerin, Frau Schmidt, ob Enisa in dem Theaterstück vielleicht mittanzen kann. Das ist eine hervorragende Lösung. Auch wenn Enisa nicht so gut deutsch sprechen kann, auf jeden Fall kann sie tanzen. Dadurch wird Enisa integriert und kann Freunde in Deutschland finden.
Dies ist vermutlich die schlechteste Lösung. Guido ist das alles ober-peinlich, er schämt sich und wird rot im Gesicht. Das vermindert sein Selbstbewusstsein. Solche Gedankengänge führen zu Minderwertigkeitskomplexen. Er kann ja nichts dafür, dass die Hose gerissen ist, warum sollte er sich daher in den Gedanken hineinsteigern, dass er ein Trottel ist?
Hier wollen Anton und Emil noch einmal mit dem Schüler reden, der nach Antons Auftritt eine dumme Bemerkung gemacht hat. Das ist im Prinzip eine gute Idee, diesem Mitschüler einmal zu sagen, dass er mit seiner Bemerkung voll ins Fettnäpfchen getreten ist. Allerdings löst das nicht das Problem, ob Anton künftig weiter ein Karaoke-Auftritten mitmachen sollte? Emil bestärkt seinen Freund nicht, es unbedingt weiter zu versuchen.
Tessa schlägt vor, dass sie zusammen Rollschuh fahren können, wenn Tessa ein Paar eigene hat. Karin nimmt sich vor, sich Rollschuhe zum Geburtstag zu wünschen. Dies ist ein sehr sinnvoller Kompromiss, vor allem weil Karin bei Tessa bleibt und ihr beim Fahren zusieht. Dadurch bleibt die Freundschaft erhalten. Wer weiß: Vielleicht, wenn Karin vom Rollschuh-Laufen erschöpft ist, bietet sie ihrer Freundin dann ja sogar an, ob sie einige Runden laufen will?
Hier such Olaf Rat bei seinen Freunden. Das ist eine durchaus verständliche Reaktion. Menschen versuchen immer ihre eigene Meinung mit der Ansicht von anderen Leuten abzugleichen. Man möchte mit seinen Einstellungen nicht alleine dastehen und deswegen fragt man andere, was die darüber denken. Allerdings, und das wird in diesem Bild gut gezeigt, haben Menschen sehr unterschiedliche Meinungen. Das eine Kind sagt, dass es die rosa Mütze toll findet, das andere kritisiert, dass nur Mädchen rosa Mützen tragen. Letztlich muss Olaf entscheiden, ob er sich der Meinung der Mehrheit anschließt oder ob er seine eigene Ansicht durchsetzt.
Lu traut sich nicht, Emma zu fragen, ob er mitspielen darf und Emma lässt ihn nicht mitspielen, weil Lu nicht fragt. Das ist eine dumme Situation und sehr schade, wenn sie keines der beiden Kinder überwindet, den Mund aufzumachen und den anderen zu fragen, dann verlieren beide die Chance, sich näher kennen zu lernen.
Wenn er seine Freundschaft zu Klara nicht ruinieren will, sollte Karl Klara fragen, was los ist und sie trösten. Karl setzt sich zu Klara und tröstet sie. Das ist natürlich die richtige Reaktion. Wenn man einer anderen Person wehgetan hat oder ihr Schaden zugefügt hat, dann ist man dafür verantwortlich. Es sollte selbstverständlich sein, dann hinzugehen, sich zu entschuldigen und zu versuchen, den Schaden irgendwie wieder gut zu machen. Sicherlich wird Klara ihm verzeihen, sie weiß ja, dass Kurt das nicht mit Absicht gemacht hat. So bleiben beide Freunde.
Den Satz „Das ist nicht mein Problem“ hört man heute leider ständig. Dieser Satz zeigt, dass die betreffende Person gar kein Mitleid mit jemandem hat, dem etwas Schlechtes widerfahren ist. Durch mangelhafte Empathie kommt es aber dazu, dass wir einander nicht helfen. Wenn man in Not ist, wünscht man sich Hilfe von anderen Menschen. Wenn aber jeder sagt: „Das ist nicht mein Problem“, dann hilft keiner mehr dem anderen und wir stehen in einer gefährlichen Situation plötzlich alleine da. Wer möchte, dass ihm geholfen wird, sollte auch bereit sein, anderen zu helfen.
Elisa ist sauer beleidigt, geht weg und will mit Tiara nichts mehr zu tun haben. Das ist verständlich. Leider wird Tiara nicht verstehen, was sie falsch gemacht hat. Sie meint es ja nur gut und glaubt, dass sie mit ihren Erzählungen ihre Zuhörer gut unterhält. Wenn ihr niemand beibringt, auch einmal den Mund zu halten und anderen zuzuhören, wird sie diesen Fehler immer weiter fortsetzen und langfristig werden sich die Menschen dann immer von ihr anwenden. Es wäre schon gut, statt wütend abzuhauen, das Gespräch zu suchen und Tiara zu erklären, was sie falsch macht.
Angela hat bemerkt, dass sie Suna mit ihrem Trommel-Witz getroffen hat; sie ist sensible genug, um zu spüren, dass Suna darüber traurig ist. Es ist toll, dass sie sich nun von sich aus bei Suna entschuldigt. Den meiste Menschen fällt es schwer, sich für einen Fehler zu entschuldigen. Sie müssen, wie man so schön sagt, erst über den eigenen Schatten springen. Daher ist es hoch anzurechnen, wenn jemand kommt und sich entschuldigt.
Den Jungen anzusprechen und gleich auf ein Eis einzuladen, das ist viel zu direkt. Bevor man sich verabredet, sollte man vorsichtig vorfühlen, ob der oder die anderen einen auch mag. Die beiden kennen sich ja noch gar nicht; vielleicht haben sie völlig verschiedene Interessen. Da gleich zusammen Eis essen zu gehen, kann enttäuschend werden. Im günstigsten Fall sagt Norbert zu, aber wenn er es ablehnt, wird die Situation peinlich sein und Linda wird hinterher völlig frustriert sein und es wird ihr jedesmal unangenehm sein, in den Bus zu steigen.
Auch in dieser Möglichkeit setzt Mandy eine klare Grenze. Sie möchte nicht geküsst werden und sagt das ganz eindeutig, was absolut richtig ist. Sie schlägt sogar nach dem Verkäufer, der sie festhält. Das darf sie aber erst tun, wenn der Mann sie nicht loslässt. Besser ist es, erst zu versuchen sich loszureißen und wegzurennen. Gegenwehr und Gewalt darf sie erst einsetzen, wenn der Verkäufer sie nicht freilässt.
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ heißt es schon in der Bibel und damit ist gemeint, dass man es anderen mit gleicher Münze heimzahlt. Hannah ist durch ihr hübsches Aussehen und ihre superguten Zensuren aber schon zur Außenseiterin in der Klasse geworden. Wenn sie nun auch noch zickig reagiert, wird sich nichts verbessern, sondern ihre Lage wird sich verschlechtern. Statt sich aufzuregen sollte sie versuchen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und auf die Provokationen ihrer Mitschüler einfach gelassen reagieren. Die anderen ärgern sich ja nur, weil sie nicht so hübsch und nicht so klug sind wie Hannah.
Nils ist sicherlich enttäuscht, dass Rita seine Hilfe nicht annimmt und er geht zu seinem Vater. Diese Lösung ist auch in Ordnung, weil er Rita seine Hilfe nicht aufzwängt. Die Reaktion des Vaters, dass er fragt, ob Rita überhaupt nach Hilfe gefragt hat, zeigt, dass Rückzug hier eine gute Lösung ist. Auf jedes Anzeichen von Hilfslosigkeit reagiert Nils im Glauben, etwas tun zu müssen. Auf den ersten Blick erscheint die Motivation von Nils ganz sympathisch: Er ist hilfsbereit und gut, übertreibt das nur ein bisschen zum Wohle von Rita. Doch diese Hilfe wird in diesem Fall weder gebraucht noch erwünscht. Seine aufdringliche Art von Hilfe wird dazu führen, dass Rita sich abgewertet, klein gemacht, für blöd erklärt fühlt.
Es ist verständlich, dass Ines nach diesem Vorfall traurig ist und sie weint. Wenn man enttäuscht ist, sollte man seine Tränen ruhig heraus lassen. Natürlich löst das nicht das Problem. Der Lehrer könnte weiterhin denken, dass Ines das Referat wirklich abgeschrieben hat.
Die beste Möglichkeit ist es, wenn Anna die anderen Kinder fragt, ob sie mitspielen darf. Natürlich ist das schwierig, wenn man schüchtern oder ängstlich ist. Man befürchtet dann Ablehnung? Was ist, wenn die anderen Schüler sagen, dass man sie nicht mit dabei haben will? Aber wenn man nicht fragt, wird man alleine bleiben. Und fast immer werden die anderen Kinder – so wie hier – sagen: Klar, kannst du mitspielen. Und wenn nicht, dann fragt man eben ein anderes Kind. Oft gibt es in der Klasse auch andere Schüler, die schüchtern sind und nicht so viele Freunde haben. Vielleicht fragt man gerade ein solches Kind, das auch alleine spielt?
Hier weigert sich Fridolin wenigstens seinen Freund Jacob zu verprügeln, aber er stellt sich trotzdem auf die Seite der großen Jungen, er beendet seine Freundschaft und ärgert Jacob nun. Das ist natürlich nicht in Ordnung Fridolin verliert einen Freund und hält stattdessen zu Jungs, die sich sehr böse verhalten.
Den besten Freund mitzunehmen ist auch eine Lösung. Falls die beiden Fremden etwas Böses planen, ist es ein kleiner Schutz, wenn ein anderes Kind dabei ist. Die Frage ist aber: Könnte Lukas seinen Freund Tom wirklich beschützen, wenn das Paar versucht etwas Schlimmes zu tun? Lukas ist ja auch nur ein Kind. Und was macht Tom, wenn Lukas nach Hause gehen muss? Bleibt er dann mit den Fremden auf dem Spielplatz?
Es ist nett von Philipp gemeint, dass er seinem Bruder helfen will und die anderen Kinder bedroht. Vielleicht hören sie dann aus Angst vor dem Größeren auf, Florian zu ärgern. Vielleicht aber auch nicht. Angst zu verursachen ist eigentlich nie ein gutes Lösungsmittel. Vor allem wird Florian dann nicht in die Klasse integriert, er wird ein Außenseiter bleiben.
Die Reaktion, wenn Pia nicht kommt, dass Sara dann mit anderen Kindern spielt, ist völlig in Ordnung. Gar nicht in Ordnung ist aber, dass Sara nun schlechte Dinge über Pia erzählt. Sie weiß ja gar nicht, warum Pia nicht gekommen ist. Schlimme Dinge über andere zu sagen, obwohl ma es gar nicht genau weiß, nennt sich „Mobbing“; es richtet bei anderen Menschen schwere Schäden an.
Statt darüber nachzudenken, warum Fabio sie angegrinst hat, steigert Sina sich nun in den Gedanken hinein, dass Fabio sie kränken wollte und will den Kontakt abbrechen. Das machen menschen leider oft, statt das Gespräch zu suchen und einen Konflikt aufzuklären, brechen sie einfach den Kontakt ab, denn es gibt ja noch genug andere Leute auf diesem Planeten. Letztlich ist das aber eine Flucht. Klüger wäre es, sich Gedanken über die Ursachen zu machen.
Gute Ideen niemandem zu sagen, das wird auch dir klar sein, ist bestimmt keine gute Möglichkeit. Dann wird ein guter Vorschlag ja nicht umgesetzt und niemand hat etwas davon.
Zumindest der Junge mit der gelben Hose mag Anna offenbar nicht. Sie kann sich der ganzen Situation entziehen und den Sportplatz verlassen; damit ist das Problem behoben. Aber muss sie sich von anderen vertreiben lassen. Sie kann dann ja ihre eigene Tätigkeit nicht fortsetzen. Einer problematischen Situation einfach zu entfliehen, kann eine sinnvolle Lösung sein, aber es droht die Gefahr, dass man seine eigenen Interessen dann nicht zu Ende führen kann. Nur weil der Junge gemeckert hat, muss sie sich nicht verscheuchen lassen. Irgendwer in diesem Leben meckert sowieso immer.
Saskia ist verständlicherweise stinksauer; Nils hat ihr einfach eine Handvoll Holzperlen geklaut, also nimmt sie sich vor, ihm auch etwas wegzunehmen. „Rache ist Blutwurst“ sagt der Volksmund hierzu sehr literarisch. Natürlich wird das Problem dadurch nicht gelöst. Nils wird merken, dass ihm etwas fehlt und schon gibt es wieder Streit.
Saskia hat die Idee, aus den ganzen Perlen gemeinsam ein Geschenk für die Oma zu bauen. Das ist eine sehr konstruktive Lösung. Beide haben Spaß am Basteln, sie machen friedfertig etwas zusammen und bedanken sich bei ihrer Großmutter auch noch mit einem Geschenk. Das ist eine Super-Idee und offenbar ist auch Nils davon begeistert. So ist keiner mehr wütend und der Streit ist beigelegt.
Nils stellt fest, dass seine Handvoll Perlen nicht dafür ausreicht, etwas zu basteln. Also lässt er die Perlen liegen und spielt lieber mit seinen Autos. Das ist ziemlich dumm von ihm, denn nun hat er völlig umsonst Streit mit seiner Schwester. Klug wäre es, ihr die Perlen zurück zu geben und sich zu entschuldigen.
Saskia fragt die Oma, ob sie Nils auch ein Set mit Holzperlen schenken kann. Das ist eine prima Lösung; vielleicht hat die Großmutter nur nicht daran gedacht, dass Jungs mit Holzperlen auch etwas basteln können. Diese Lösung ist auf jeden Fall konstruktiv.
Marvin denkt sich, dass die Kommentare über Peter nicht so schlimm sind. Das stimmt natürlich nicht, denn Peter hat ja gesagt, dass er total verzweifelt ist. Aber so hat Marvin eine scheinlogische Erklärung, mit der er sich selbst beruhigt, so dass er gar nichts tun muss.
Marvin schlägt Peter vor, gemeinsam zum Lehrer zu gehen. Das ist auch eine gute Lösung; vielleicht weiß der Lehrer Rat. Wenn es ein verständnisvoller Lehrer ist, wird er das zum Thema machen, das mit der ganzen Klasse besprochen wird. Peter kann ja nichts dafür, dass er noch so klein ist. Kinder wachsen in Schüben und bestimmt kommt irgendwann der nächste Wachstumsschub. Vielleicht kann der Lehrer, wenn er diplomatisch ist, den Schülern klarmachen, wie es ist, von anderen geärgert, ausgestoßen und gemobbt zu werden. Niemand möchte in diese Situation kommen und daher sollte jeder sich bemühen, Peter in den Klassenverband zu integrieren.
Ein Problem, das leider immer auftauchen kann ist Folgendes: Wenn man sich mit dem Außenseiter einer Gruppe verbündet, besteht das Risiko, selbst zum Außenseiter zu werden. Einem Außenseiter kann man am besten beistehen, wenn man eine feste Position und viele Freunde in der Gruppe hat. Dass Marvin Angst hat, von der Gruppe ausgestoßen zu werden, wenn er sich auf die Seite von Peter stellt, ist also verständlich. Schade nur für Peter.
Marvin fragt Peter, ob sie gemeinsam einen Ausflug machen wollen. Das ist eine hervorragende Idee, denn es wird Peter nicht nur ablenken, sondern ihm auch das Gefühl geben, wenigstens einen Freund in der Klasse zu haben, der ihm hilft. Vermutlich ist Marvin mit anderen Schülern gut befreundet und dann hat Peter die Chance, in die Clique mit aufgenommen zu werden und die Rolle als Außenseiter zu verlassen. Allerdings darf es dann nicht bei dem einen Ausflug bleiben, sondern es müssen weitere gemeinsame Aktivitäten dazu kommen. Sonst bleibt es eine Eintagsfliege.
Camilo rennt zu dem Mädchen und schaut wie schwer sie verletzt ist und ob sie Hilfe braucht. Das ist bei einem Unfall, wenn sonst niemand da ist, die beste Lösung. Wenn man selbst einen Unfall hat und blutend auf der Erde liegt, ist man auch froh, wenn jemand kommt und sich kümmert. Er verstößt dabei gegen die Norm der Gruppe mit den drei anderen Jungen, die einfach weggegangen sind. Hier muss man entscheiden, welche Regel die stärkere ist.
Camilo sagt einem Erwachsenen Bescheid. Die ist eine gute Lösung. Der Erwachsene kann dann entscheiden, ob das Mädchen wirklich schwer verletzt ist und ob man einen Krankenwagen rufen muss. Camilo gibt damit die Verantwortung ab und das ist richtig. Er hat aber Glück, dass ein Erwachsener auf dem Sportplatz ist. Was hätte er getan, wenn kein Erwachsener in Sicht gewesen wäre?
Camilo glaubt, dass Menschen die Sport treiben, nicht so empfindlich gegen Schmerzen sind und dass das Mädchen sich nur anstellt. Also geht er weg. Sein Gedankengang ist natürlich nur eine Beruhigung für sich selbst. Eigentlich weiß er, dass es falsch ist mit den Freunden wegzugehen. Aber er beruhigt sich selbst mit einer nur scheinbar logischen Erklärung, denn natürlich stimmt es nicht, dass Sportler unempfindlich gegen Schmerzen sind.
Camilo kennt das Mädchen nicht, deswegen ist sie ihm ziemlich egal. Er weiß nicht, was für ein Mensch sie ist; vielleicht ist sie böse. Also geht er lieber mit seinen Freunden. Das ist natürlich nicht richtig. Das Mädchen hatte einen Unfall, sie hat Schmerzen und blutet und in einem solchen Fall ist man verpflichtet, ihr zu helfen. Unterlassene Hilfsbereitschaft ist ja sogar strafbar, das heißt man kann bei der Polizei angezeigt werden, wenn man einer verletzten Person nicht geholfen hat.
Sandra schaukelt noch eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hat und fragt sich dann, was sie tun kann? Sie entscheidet sich, in Ruhe ein Gespräch mit Aline zu führen. Eigentlich möchte sie dass sich alle vertragen. Das ist eine wirklich gute Möglichkeit. Sandra ist ja sauer, dass Aline ein Blatt aus ihrem Buch gerissen hat. Warum hat Aline das getan? Vielleicht gibt es eine Erklärung? Und dann kann man den Streit bestimmt zur Seite legen.
Sandra ist eingeschnappt, wenn Rike mit Aline spielt, dann soll sie es doch tun! Von jetzt an ist Rike dann eben nicht mehr Sandras beste Freundin. Diese Lösung ist ungerecht, denn Rike kann ja nichts dafür, dass Sandra und Aline einen Streit haben; Rike ist mit beiden befreundet. Auch für Sandra stellt das keine gute Lösung dar, denn nun hat sie eine Freundin weniger. Und gute Freundinnen findet man nicht so leicht.
Sandra beobachtet Aline und Rike eine Zeit lang und geht dann weg. Weggehen löst in diesem Fall das Problem nicht. Wenn Sandra ihre beste Freundin nicht an Aline abgeben will, muss sie etwas tun. Weggehen heißt, dass sie kampflos aufgibt und Aline als Siegerin hervorgeht. Das ist besonders schade, weil Rike ja einen sehr konstruktiven Vorschlag macht und fragt, ob sie vielleicht zu dritt eine Sandburg bauen wollen? Es ist absolut schade, dass Sandra nicht auf diesen Vorschlag eingeht. Es wäre eine gute Möglichkeit gewesen, den Streit zu beenden und sich auch mit Aline wieder anzufreunden.
Sandra setzt sich auf die Schaukel, holt viel Schwung und springt dann in die Sandkiste, genau so, dass die Sandburg platt wie eine Flunder ist. Damit ärgert sie Alina, aber leider ist auch Rike, ihre beste Freundin, nun traurig. Wenn Sandra ihre Freundin Rike behalten will, ist das natürlich keine kluge Lösung.
Ohne sich ein Getränk zu kaufen, verlässt Ole den Supermarkt, nimmt sich aber vor, den Dieb anzusprechen. Diese Verhaltensweise nützt natürlich niemandem etwas. Falls Ole den Dieb überhaupt noch einmal sieht, wird der das Stehlen der Decke ableugnen und Ole hat dann ja keinen Beweis mehr.
Ole geht gleich zur Verkäuferin und sagt er, dass er beobachtet hat wie der Junge die Decke einfach eingesteckt hat. Das ist im Prinzip die richtige Lösung, nur so kann man Diebe erwischen und bestrafen. Aber vielleicht hätte er dem Jungen noch eine Chance geben sollen wie auf dem ersten Bild dargestellt.
Ole will sich nicht einmischen, schließlich ist es ja nicht seine Decke. Ihm ist ja nichts geklaut worden und er will den Jungen auch nicht verpetzen. Vielleicht ist der Junge arm und braucht die Decke. Das ist von Ole vielleicht nett gemeint, aber letztlich unterstützt er dabei den Diebstahl. Der Dieb kommt ungeschoren davon und lernt nur, dass Klauen sich ja lohnt; also wird er weiter klauen, landet auf einer schiefen Laufbahn und kommt vielleicht irgendwann ins Gefängnis. Also ist es besser zu versuchen, den Dieb davon abzuhalten, die Decke einfach einzustecken.
Ole spricht den Jungen an und fordert ihn auf, die Decke zurück zu legen. Das ist wohl die beste Möglichkeit. Diebstahl sollte man nicht tolerieren. Egal welche Gründe man dafür hat, aber man darf nicht einfach das Eigentum anderer klauen. Geschädigt wird hier der Besitzer des Supermarktes, aber der ist auch nicht reich, denn zwischen den Supermärkten herrscht eine hohe Konkurrenz. Letztlich wird das, was geklaute Waren kosten auf alle anderen Produkte umgelegt, das heißt die ehrlichen Kunden bezahlen das mit, was andere gestohlen haben. Das ist nicht fair. Wenn Ole den Jungen anspricht, hat dieser die Möglichkeit, die Decke zurück zu legen (oder zu bezahlen) und die Welt ist wieder in Ordnung. Leider bedroht der andere Junge ihn und fordert, dass Ole angeblich nichts gesehen hat. Dann sollte Ole sagen, dass er nun der Verkäuferin Bescheid sagen wird. Sogar dann gibt er dem Jungen noch eine letzte Chance.
Hugo besucht ein Fußballspiel, bei dem Erik auch mitspielt und feuert den anderen an. Das ist schonmal ganz gut, denn damit zeigt er, dass er Erik mag. Man nimmt Ratschläge eher von Leuten an, mit denen man befreundet ist. Wenn Hugo also zeigt, dass er Erik eigentlich ganz nett findet, vielleicht kann er dann herausfinden, warum Erik im Unterricht immer stört und er kann versuchen den Mitschüler so zu beeinflussen, dass er damit aufhört.
Hugo spricht Erik an; er sagt ihm, dass er das Stören im Unterricht doof findet, er bietet aber seine Hilfe an. Dies ist wohl die beste Lösung. Mit etwas Glück ist Erik bereit zu erklären, warum er immer Unsinn macht und möglicherweise sieht ja auch Erik ein, wie wichtig es ist, in der Schule aufzupassen. Ein Gespräch unter vier Augen kann hier sehr gut helfen. Hugo muss die Beweggründe für das Verhalten seines Freundes herausfinden. Ganz wichtig dabei ist aber, dass er Verständnis für Erik zeigt und ihm das Gefühl gibt, dass er mit seinen Sorgen und Problemen bei Hugo immer gut aufgehoben ist.
Hugo ist genervt von Eriks Verhalten, er redet einfach nicht mehr mit ihm. Das ist verständlich, aber es löst ja das Problem nicht. Erik wird weiter den Unterricht stören, es ändert sich nichts.
Die Idee, Erik einmal einzuladen ist schonmal recht gut. Er möchte Erik besser kennenlernen. Vielleicht findet er heraus, woran es liegt, dass Erik den Unterricht stört? Ist er möglicherweise doch noch nicht reif genug für den Schulbesuch? Langweilt er sich? Ist er nicht ausgelastet? Es kann natürlich auch genauso gut sein, dass Erik wirklich ein Quälgeist ist. Das hängt von dem weiteren Gespräch ab, das die beiden führen. Wenn Hugo es geschickt macht, kann er den anderen vielleicht überzeugen, nicht mehr zu stören. Wenn die beiden nur spielen, wird nichts dabei herauskommen.
Micha legt die Geldbörse wieder in den Park zurück, weil er glaubt, dass der Besitzer sie dort suchen wird. Leider, wenn man etwas verloren hat, dann weiß man leider eigentlich nie, wo man es verloren hat. Außerdem kann es sein, dass jemand das Geld findet, der nicht so ehrlich ist und es behält, statt es zurück zu geben. Klüger wäre es gewesen, wenn Micha das Geld bei einer Polizei-Dienstelle abgegeben hätte.
Micha entscheidet sich, dass er die Geldbörse nur zurückgibt, wenn er den Besitzer kennt. Er überlegt, ob ein Kai Schmidt ihm bekannt ist? Da er niemanden mit diesem Namen kennt, behält er alles. Das ist natürlich nicht richtig. Man muss auch Menschen helfen, die man nicht kennt. Bestimmt ist der Verlierer sehr traurig, dass er sein Portemonnaie verloren hat und würde sich total freuen, wenn er es zurück bekommt. Dabei ist es egal, ob Micha ihn kennt oder nicht.
Micha fragt seine Eltern, sie machen den Besitzer ausfindig und geben ihm die Geldbörse zurück. Dies ist die beste Lösung und Micha kann ein gutes Gewissen haben. Er hat eine gute Tat vollbracht. Außerdem steht ihm ein Finderlohn zu, das heißt die Person, die den Gegenstand verloren hat, muss ihm eine angemessene Belohnung dafür zahlen, dass er die Geldbörse zurückgegeben hat. Mit diesem Geld kann Micha machen was er will, ohne seine Eltern anlügen zu müssen, womit er das bezahlt hat. Bestimmt freut sich der Verlierer vor allem über die Geldkarte, denn es ist aufwändig, solche Karten sperren und sich eine neue ausstellen zu lassen.
Micha behält das Geld. Irgendwie ist das natürlich verständlich; Kinder haben viele Wünsche, aber meist kein Geld, um sie sich zu erfüllen. Aber sein Verhalten ist unmoralisch. Wie wird er seinen Eltern erklären, woher er das Geld hat, mit dem, er sich Spielzeug gekauft hat? Er müsste wahrscheinlich lügen. Außerdem weiß er nicht, wer das Portemonnaie verloren hat? Vielleicht ist es ein armer Mensch, der nun seine Miete nicht mehr bezahlen kann oder sich nichts mehr zu essen kaufen kann?
Jonas redet mit dem Lehrer und plant, klare Regeln für alle einzuführen. Mit Erwachsenen über ein Problem ist eigentlich immer gut; Tobias muss nur aufpassen, dass man ihn nicht für einen Petzer hält, und klare Regel können sehr hilfreich sein. Eine Regel könnte zum Beispiel sein, das Eigentum anderer nicht zu zerstören oder eine andere Regel könnte sein, dass stärkere Schüler die schwächeren unterstützen. Die Frage ist, wer das Einhalten der Regeln überwachen soll? Kann man Strafen verhängen für das Nichtbefolgen? Oder Belohnungen, wenn man sich an diese klaren Regeln hält? Die Idee ist gut, aber sie muss mit der ganzen Klasse abgesprochen werden und jeder muss bereit sein, diese Regeln auch einzuhalten.
Jonas fordert die Anführer beider Gruppen auf, sich zu einigen. Auch dieser Lösungsansatz ist nicht schlecht. In der Tat hat eine Gruppe fast immer einen Anführer, der als Vorbild dient und dem die anderen folgen. Wenn man den Anführer überzeugen kann, damit aufzuhören Unsinn zu machen und die andere Gruppe zu bekriegen, dann wird die ganze Gruppe sich kooperativer und friedlicher verhalten. Leider ist es erfahrungsgemäß schwierig, solche Anführer zu überzeugen. Vielleicht kann Tobias das mit geschickten Fragen machen, indem er zum Beispiel nachfragt, ob die Anführer das Klassenklima wirklich gut finden, so wie es ist? Vielleicht fühlen die Anführer sich ja wohl, aber möglicherweise sehen sie selbst ein, dass ständiger Streit zwischen den Gruppen nicht gut für das Lernen ist.
Tobias macht den Vorschlag, einen Wandertag oder sogar eine Klassenfahrt zu organisieren. Dies dürfte der beste Vorschlag sein. Gemeinsame Unternehmungen, die von allen zusammen geplant werden müssen, lösen oft Vorurteile auf. Um zum Beispiel eine Klassenfahrt zu machen, müssen sich beide Gruppen auf ein Ziel einigen, sie müssen sich überlegen wie sie dorthin kommen und was sie am Zielort unternehmen und besichtigen wollen. Das erfordert die Zusammenarbeit aller. Die Jungen können auf der Reise den Mädchen zeigen wie stark sie sind, indem sie zum Beispiel bei schwerem Gepäck helfen. Vielleicht entstehen ja sogar Gefahren, die die Gruppe gemeinsam meistert, zum Beispiel eine ausgefallene Zugverbindung. Wenn die Gruppe dann schwierige Situationen meistert, wächst sie auch zusammen.
Zusammen mit seiner Mutter backt Jonas einen Kuchen, den er in der Klasse verteilen will. Das ist eine recht gute Idee, denn Kuchenessen macht Spaß und vielleicht kommen die Jungs dabei mit den Mädchen ins Gespräch und die Mädchen mit den Jungen. Eine Sicherheit dafür gibt es leider nicht; wahrscheinlich isst jeder seinen Kuchen und hinterher ist alles wie gehabt und nichts hat sich geändert.
Tobias entscheidet sich, dass er nur verantwortlich ist für Menschen, die erkennt. Also fragt er den verletzten Motorradfahrer nach seinem Namen. Das ist natürlich Unsinn; in einer Notsituation muss man auch Menschen helfen, die man nicht kennt.
Tobias hat Angst davor, Ärger mit der Lehrerin zu bekommen, wenn er zu spät zur Schuler kommt. Das ist verständlich. Also geht er schnell weiter, er ist sich sicher, dass andere sich um den gestürzten Motorradfahrer kümmern werden. Allerdings ist niemand zu sehen, zwei Erwachsene sind einfach weitergegangen. Wer weiß, wie lange es dauert, bis jemand vorbei kommt und sich um den blutenden Motorradfahrer kümmert? Bei einem Unfall kann es aber lebensrettend sein, wenn sofort jemand hilft. Wenn jemand stark blutet, können schon wenige Minuten entscheidend sein. Also ist es nicht richtig, wenn Tobias auch weitergeht. Er hat ein Smartphone und kann die Polizei (110) oder den Rettungsdienst (112) anrufen.
Andere Passanten anzusprechen, ist die zweitbeste Lösung. Manche Erwachsene tun bei einem Unfall gerne so als hätten sie nichts gesehen; sie haben dringende Geschäfte zu erledigen, müssen zur Arbeit und so weiter. Zeuge bei einem Unfall zu sein und erste Hilfe zu leisten kann unter Umständen viel Zeit in Anspruch nehmen, also rennen sie einfach weiter als hätten sie nichts bemerkt. Es ist richtig, solche Erwachsene anzusprechen und auf den Unfall hinzuweisen, dann müssen sie nämlich helfen.
Tobias geht zum Motorradfahrer und fragt, ob er Hilfe braucht. Das ist mit absoluter Sicherheit die beste Lösung. Offenbar kümmern andere Passanten sich nicht darum. Es kann aber sein, dass der Motorradfahrer schlimm verletzt ist. Vielleicht hat er sich das Bein gebrochen und eine Gehirnerschütterung. Selbst wenn er zu spät zur Schule kommt, dass er bei einem Unfall geholfen hat, ist eine gute Erklärung; die Lehrerin wird das verstehen. Da Tobias ein Smartphone hat, kann er sogar die Polizei rufen und um Hilfe bitten.
Dies ist vermutlich die zweitbeste Lösung. Die beiden spielen einfach ein anderes Spiel.
Julian geht nach Hause und sucht, ob er noch einen anderen Federball hat. Dies kann eine gute Lösung sein, wenn Julian ganz in der Nähe wohnt und nur ein paar Minuten braucht. Allerdings scheint er nicht einmal zu wissen, ob er überhaupt noch Federbälle hat. und wenn er weit entfernt wohnt, lohnt es sich wohl nicht wirklich.
Julian ist zu schüchtern, um die Erwachsenen anzusprechen, Das ist schade, denn nun können die beiden Kinder nicht mehr weiter Federball spielen. Er hätte in diesem Fall ruhig seinen ganzen Mut zusammennehmen und die Erwachsenen um Hilfe bitten sollen.
Julian bittet die beiden Erwachsenen um Hilfe und tatsächlich gelingt es dem Mann, den Federball aus dem Baum zu holen. Die Kinder hätten nicht jede Person ansprechen sollen, manche Leute sehen schon von weitem so düster aus, dass es vielleicht besser ist sie nicht zu fragen. Klug ist es jemanden anzusprechen, der nett aussieht. Das Risiko ist in diesem Fall auch nicht so groß, weil ja Julians Freundin mit dabei ist und beobachtet wie die beiden Erwachsenen sich verhalten. Anders wäre es, wenn Julian ganz alleine im Park ist.
Emil vertraut darauf, dass schon alles gut gehen wird, wenn er seine Hausaufgaben heute nicht macht. Vielleicht kommt er beim Aufsagen des Gedichtes gar nicht an die Reihe? Bestimmt schafft er das Diktat auch ohne dafür zu lernen. Diese Vorgehensweise wird wahrscheinlich nicht gut gehen. Mit seinen Freunden kann Emil jeden Tag spielen, aber eine schlechte Zensur im Zeugnis ist dauerhaft.
Emil entscheidet sich, nur kurz mit seinen Freunden zu spielen, dann aber die Hausaufgaben zu erledigen. Im Prinzip ist das eine gute Lösung, nach der Schule brauchen Kinder erst einmal eine Pause, in der sie sich an der frischen Luft bewegen. In dieser Zeit erholt sich das Gehirn und man hat dann mehr Konzentration für die Hausaufgaben. Die Frage ist: Wird Emil es schaffen, wirklich nur kurze Zeit zu spielen? Wahrscheinlich wird er Spaß am Spielen haben und es nicht schaffen, damit aufzuhören.
Emil entscheidet sich, erst zu lernen und danach mit seinen Freunden zu spielen. Das dürfte hier die klügste Lösung sein. Im Sport sagt man auch: „Erst die Pflicht, dann die Kür“, was bedeutet, dass man z.B. bei Eiskunstlauf erst Pflichtübungen absolvieren muss und erst danach auf seinen Schlittschuhen eine Tanzdarbietung machen darf. Vielleicht kennst du auch dieses Sprichwort: „Nach getaner Arbeit ist gut ruhen“? Es ist immer sinnvoll, erst Dinge abzuarbeiten, die getan werden müssen und erst dann die Sachen zu tun, die Spaß machen. Das Spiel mit Freunden kann man nicht wirklich genießen, wenn man im Hinterkopf immer den Gedanken hat: Eigentlich müsste ich jetzt lernen. Wenn Emil seine Hausaufgaben schon erledigt hat, dann kann er frei und unbeschwert mit seinen Freunden spielen.
Emil entscheidet sich, erst mit seinen Freunden zu spielen, die Hausaufgaben kann er ja immer noch hinterher erledigen. Ob dieser Plan klappen wird, ist fraglich. Beim Spielen, wenn es Spaß macht, vergisst man fast immer die Zeit und wenn Emil dann nach Hause kommt, könnte es zu spät sein. Vielleicht können seine drei Freunde erst einmal ein anderes Spiel spielen, zum Beispiel Verstecken, bis Emil mit seinen Aufgaben fertig ist und dann kommt er dazu.
Maria möchte nicht zusehen wie Karl vom Dach fällt, sie rennt lieber weg. Das ist die schlechteste Lösung dieser Bilderserie. Wenn Karl wirklich vom Dach fällt und sich ein Bein bricht, dann ist es besser, wenn Maria dabei ist und Hilfe holen kann.
Maria läuft zu einer erwachsenen Frau und sagt ihr, dass Karl auf das Dach geklettert ist. Das ist in diesem Fall kein Petzen, denn Karl ist in Gefahr. Er könnte herunterstürzen. Auch wenn Karl hinterher vielleicht sauer ist, weil Maria eine Erwachsene geholt hat, ist dies die beste Lösung.
Maria will Karl beweisen, dass sie ebenso mutig ist wie er und sie klettert auch auf das Dach. Das scheint mutig zu sein, aber eigentlich ist es dumm. Nun sind beide Kinder in Gefahr. Wenn jemand etwas Gefährliches tut, sollte man es auf gar keinen Fall nachmachen. Es sei denn, beide Kinder möchten gerne mit einem Knochenbruch im Krankenhaus landen.
Maria beobachtet nur, wie Karl auf das Dach klettert, sie findet es nicht in Ordnung, aber sie will Karl auch nicht verpetzen. Das ist verständlich. Aber wenn Karl nun vom Dach fällt und sich etwas bricht, wird sie sich Vorwürfe machen, dass sie nichts unternommen hat.
Die Kinder verweigern ihre Hilfe. Sie möchten lieber weiterspielen. Aus Sicht der Kinder ist das verständlich, vielleicht sind sie gerade in einer spannenden Phase ihres Spiels, möglicherweise haben sie auch nicht mehr viel Zeit, ihr Fußballspiel zu Ende zu spielen. Trotzdem handeln sie mit dieser Entscheidung sehr selbstsüchtig. Es ist wirklich schade, dass sie der Frau nicht helfen.
Die Kinder entscheiden sich spontan, der Frau zu helfen und fragen nach dem Aussehen und der Rasse des Hundes. Das ist wohl die beste Lösung. Wenn jemand in Not ist, sollte man diesem Menschen helfen. Man selbst möchte ja auch Hilfe, wenn man selbst in einer verzweifelten Situation ist. Letztlich ist das die Basis unseres Zusammenlebens in dieser Gesellschaft, dass der Starke dem Schwachen hilft.
Die Kinder beratschlagen sich zunächst untereinander; das ist durchaus klug. Sie weisen auch auf die Gefahren hin, die Fremde könnte durchaus böse sein – und der Hund auch. Man sollte nur nicht lange darüber diskutieren, denn die Frau brauch jetzt Hilfe. Mit jeder Minute entfernt der Hund sich möglicherweise immer weiter und es wird stetig schwieriger, ihn wieder zu finden. Viele Politiker diskutieren ein Problem so lange, dass dieses Problem gar nicht mehr akut ist, wenn sie endlich zu einem Entschluss kommen.
Die Kinder beschließen, der Frau nicht zu helfen. Das ist verständlich, denn sie spielen gerade Fußball, schließlich hätte die Frau auch besser auf ihren Hund aufpassen müssen. Aber die Haltung „das ist doch nicht mein Problem“ hilft hier niemandem. Jeder von uns kann in eine Situation kommen, in der man Hilfe braucht. Wenn man selbst in Not und verzweifelt ist, freut man sich über nichts mehr als darüber, dass andere ihre Hilfe anbieten. Einfach weiter Fußball zu spielen ist sehr egoistisch.
Heidi schimpft mit ihrem kleinen Bruder. Das ist nicht die beste Lösung. Willi ist sowieso traurig und nun muss er auch noch das Gezicke seiner großen Schwester ertragen. Außerdem wird das Problem dadurch ja gar nicht gelöst. Natürlich hat Heidi Recht, ihr Bruder hat das verzapft und nun soll sie das Problem lösen; aber Meckern löst nichts.
Heidi traut sich nicht den Teddy zu holen, sie hat Angst Herrn Voigt anzusprechen. Das löst das Problem aber nicht, irgendwer muss den Teddy ja mal holen und – wie in Bild 2 – vertut Heidi hier eine Chance sich selbstbewusst zu verhalten und ihre Furcht zu verlieren.
Heidi schiebt die Lösung des Problems auf ihre Eltern, die sollen dort klingeln und den Teddy holen. Das geht natürlich, aber Heidi vertut eine Chance ihre Angst vor dem bösen Nachbarn zu besiegen. Ihr Selbstvertrauen wäre gestiegen, wenn sie das Problem mit Herrn Voigt eigenständig gelöst hätte.
Heidi nimmt all ihren Mut zusammen und klingelt bei dem bösen Nachbarn. Das ist toll von ihr, sie hat ihre Angst überwunden. Was kann ihr auch passieren? Her Voigt wird sie schon nicht auffressen und selbst wenn er schimpft, damit kann man klarkommen; es ist ja auch nicht Heidis Schuld, dass der wuschelige Astronaut auf dem Balkon gelandet ist. Heidi macht eine positive Erfahrung, der Nachbar meckert zwar, gibt den Teddy aber ohne Probleme heraus. Also war es eine sehr gute Lösung, dass Heidi dort geklingelt hat.
Leo stellt sich auf die Seite von Lina, seiner kleinen Schwester, und beschuldigt Sonja, dass sie Schuld ist, weil sie ja ihre Hand auf den Sonnenbrand gelegt hat. Es ist natürlich gut, dass er zu seiner Schwester hält (das tun die meisten großen Brüder leider nicht), aber es ist auch ungerecht Sonja gegenüber, die das ja aus Versehen gemacht hat und ihrer Freundin nicht mit Absicht wehtun wollte.
Leo greift ein und bittet die Kinder mit dem Streit aufzuhören. Das ist sicherlich die beste Lösung, denn er verhindert damit, dass die beiden Mädchen sich restlos streiten und die Freundschaft beenden. Tatsächlich entschuldigen die Mädchen sich beide. Eigentlich wollen sie ja Freundinnen bleiben.
Diese Lösung ist ähnlich wie die auf Bild 1. Leo schaut sich die Situation erst einmal an und wartet ab. Das ist verständlich, denn am besten ist es, wenn die Mädchen gemeinsam einen Kompromiss finden. Leo kann ja immer noch eingreifen, falls der Streit gefährlich wird. Sonja und Lina sollen ruhig lernen, ihre Konflikte selbst zu lösen.
Leo geht weg, er denkt sich, die beiden Mädchen sollen sich ruhig zanken, sie werden sich bald wieder versöhnen. Er hält sich da heraus. Vielleicht ist das auch so; schöner wäre es aber, wenn er die zankenden Mädchen auseinander bringen würde.
Nadine und Andrej reden mit ihrer Lehrerin über den Vorfall. Das ist auch eine gute Lösung, denn vielleicht weiß die Lehrerin einen Rat. Leider kann sie nun nicht immer in der Nähe der Kinder sein und aufpassen, ob und wann die großen Jungen kommen, als Lehrerin hat sie ja noch viele andere Dinge zu tun. Daher ist es besser, wenn Andrej und Nadine ihre Freunde um Hilfe bitten. Vielleicht kennt die Lehrerin die großen Jungen und kann mit deren Eltern reden.
Andrej und Nadine sagen den beiden fremden Jungen, dass sie aufhören sollen an der Schaukel zu rütteln und zu drehen. Tatsächlich lassen die beiden Jungen nach und gehen weg, aber nicht ohne den Kindern zu drohen. Andrej und Nadine haben zwar für den Moment ihre Ruhe, aber den Sieg noch lange nicht errungen. Sie brauchen eine dauerhafte Lösung, was sie tun können, sobald die großen Jungen wiederkommen.
Andrej und Nadine überlassen den großen Jungs die Hollywood-Schaukel. Die Jungen haben sich also mit ihren Drohungen durchgesetzt und haben daraus gelernt, dass man im Leben Erfolg hat, wenn man andere bedroht. Das ist nicht gut, denn die beiden Jungen werden das nun immer tun. Man sollte immer versuchen, dass die bösen Menschen auf dieser Welt sich nicht durchsetzen können. Andrej überlegt zwar, ob er sich rächen kann, aber wie will er das tun und was bringt es letztlich?
Nadine und Andrej lassen die großen Jungs schaukeln und gehen weg. Das ist klug, denn wer weiß, was noch passiert wäre, hätten sie das nicht getan. Vielleicht wäre jemand verletzt worden. Aber die beiden Kinder suchen Hilfe bei ihren Freunden. Sie wollen gegen die großen Jungen zusammenhalten. Eine hilfreiche Strategie ist, sich mit mehreren anderen Kindern zusammen zu schließen. Eine Gruppe, die zusammenhält, nimmt den Angreifern den Wind aus den Segeln. Ihre Freunde versprechen ihnen mitzukommen. Gemeinsam sind sie stark und die beiden Jungen werden sich wahrscheinlich nicht trauen, glich mit vier Kindern Streit anzufangen.
Chantal sucht sich andere Freunde. Sie spricht andere Schüler an und baut sich einen neuen Freundeskreis auf, der unabhängig von Penelope ist. Dies dürfte die beste Möglichkeit sein. Chantal vermeidet damit Streit und Provokation und findet sicherlich tolle neue Freunde.
Chantal beendet die Freundschaft zu allen Kindern, die auf der Seite von Penelope sind. Das schafft natürlich klare Verhältnisse, aber sie gibt viele Freundschaften auf. Diese Kinder werden irgendwann herausfinden, dass Penelope gelogen hat und dann stehen sie wahrscheinlich wieder auf Chantals Seite. Es ist natürlich logisch, dass man Schüler, von denen man sich ungerecht behandelt fühlt, erst einmal meidet. Aber deshalb muss man nicht gleich die Freundschaft kündigen. Oft im Leben ergeben sich wundersame Wendungen und manchmal kann man da auch abwarten und Tee trinken.
Chantal rächt sich, sie erzählt nun auch Lügen über Penelope und behaupte, diese habe bei der Klassenarbeit abgeschrieben. Das macht sie natürlich aus Rache. Aber ist es wirklich klug, Lügen mit Lügen zu rächen? Die Wahrheit kommt letztlich immer ans Tageslicht und Chantal wäre gut beraten, wenn sie ehrlich bleibt. Wenn Penelope lügt, muss sie das noch lange nicht tun.
Chantal erzählt ihren Eltern, dass Penelope ihr die ausgeliehenen Bücher nicht zurückgibt und andere gegen sie aufhetzt. Wie bei anderen Beispielen ist es immer gut mit Menschen zu reden, die ein offenes Ohr für die Probleme haben. Vielleicht wissen Mama oder Papa einen guten Rat. Aber die Möglichkeiten der Eltern sind hier eingeschränkt. Wie sollen sie verhindern, dass Penelope Lügen über ihre Tochter erzählt. Vielleicht können sie Kontakt zu den Eltern von Penelope aufnehmen. Aber wird es etwas nützen, wenn die dann Druck auf Penelope machen?
Nora hält sich für eine Versagerin, weil sie es nicht schafft, den Kalender bis zum 1. Dezember fertig zu haben und das obwohl ihr Bruder ihr kurz vorher gesagt hat, wie fleißig und kreativ sie ist. Es ist natürlich klar, dass man nicht gleich ein Versager ist, nur weil man einmal eine Bastelarbeit nicht rechtzeitig fertig bekommt. Aber manche Leute denken so. Es sind oft Kinder, die selbst Argumente suchen, um sich zu beweisen, dass sie nichts können. Solche Gedankengänge sind schädlich. Nora sollte voller Stolz auf das blicken, was sie geschafft hat.
Nora gibt auf, sagt aber ihrem Bruder, dass er den Kalender zu Ende basteln und aufhängen kann. So geht die Arbeit wenigstens nicht völlig verloren. Aber eine gute Lösung ist das nicht; sie ist ähnlich wie im ersten Bild.
Nora bittet ihren Bruder ihr zu helfen und Helge stimmt sofort zu. Es ist nicht leicht um Hilfe zu bitten, aber wahrscheinlich freut sich Helge, dass er etwas für seine Schwester tun kann. Jemandem zu helfen gibt einem ein gutes Gefühl. Daher kann man andere ruhig einmal um Hilfe bitten. Wichtig ist hier das soziale Gleichgewicht. Wenn einem jemand hilft, sollte man auch bereit sein, dieser Person ebenso zu helfen.
Nora gibt auf. Sie schafft es nicht und deswegen lässt sie es ganz bleiben. Nach all‘ der Mühe, die sie sich gegeben hat, ist das natürlich eine schlechte Lösung. Schlimmstenfalls hängt sie den Adventskalender erst am 2., 3. Oder 4. Tag auf. Oder aber die bastelt weiter und hängt den Adventskalender erst in einem Jahr auf. Man sollte eine gute Sache nicht aufgeben, nur weil man nicht rechtzeitig fertig wird.
Hier will Robert ein gutes Vorbild sein und betont, dass er viel bessere Zensuren erreicht. Das hilft Konstantin gar nicht. Es ist nie gut, wenn man das Gefühl hat, sein Geschwisterkind ist besser als man selbst. Das zerstört das eigene Selbstbewusstsein. Kinder, die das Gefühl haben, dass sie niemals so gut sein können wie der große Bruder, zeigen oft sogar totale Lernverweigerung.
Der erste Teil der Aussage von Robert „Du solltest aus der Sache lernen“ ist wahrscheinlich hilfreich gemeint, aber Konstantin wird vermutlich nicht zugeben, was er daraus lernen soll, denn dann müsste er sich die Schuld selbst geben und das will er nicht; er wäscht seine Hände in Unschuld und schiebt Inga die Schuld für seine Sechs zu. Der zweite Teil „Denkst du, dass Inga sich schlecht verhalten hat?“ ist besser, denn es ist eine Frage und Konstantin kann nun darüber nachdenken, ob Inga wirklich die Schuldige ist.
Robert schimpft mit seinem kleinen Bruder und sagt ihm, dass er selbst schuld ist; er hätte ja auch lernen können statt Ball zu spielen. Helfen diese Vorwürfe? Es ist reiner Selbstschutz von Konstantin, die Schuld auf Inga zu projizieren. So trägt er nicht die Verantwortung für seine 6 in der Klassenarbeit, sondern kann Inga die Schuld geben. Aber Vorwürfe seines Bruders helfen da nicht.
Robert bewertet das Verhalten seines kleinen Bruders nicht, er stellt lediglich die Frage, was denn Konstantin denkt, warum alles so gekommen ist. Das sind gesprächstechnische Äußerungen, die dem anderen helfen, über das eigene Verhalten nachzudenken und (vielleicht) zu dem Schluss zu kommen, dass man ja auch selbst etwas falsch gemacht hat. Statt zu schimpfen und zu meckern ist es oft besser, die Frage „Warum?“ zu stellen.
Natürlich kann Leon einen Entschuldigungsbrief oder eine Nachricht auf dem Smartphone schreiben und sich entschuldigen. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, wenn er nicht mehr die Möglichkeit hatte, mit den Kindern zu reden und sich direkt zu entschuldigen. Einfacher wäre es gewesen, gleich zu sagen, dass es einem leid tut und man einen Fehler gemacht hat. Aber oft kommt diese Einsicht erst später und dann ist es völlig OK auch nachträglich noch einen Brief oder eine Message zu senden.
Natürlich kann Lukas nun nur noch mit den Kindern spielen, die er nicht geschupst hat. Aber das löst das Problem mit den anderen beiden Schülern, die auf ihn wütend sind, natürlich nicht. Von vier Freunden hat er gerade zwei verloren und das ist natürlich nicht gut.
Lukas verspricht, sich ab jetzt an die Regeln zu halten und bittet die anderen Kinder, ihm nochmal eine Chance zu geben. Das ist mit Sicherheit die beste Lösung. Vor allem geht das viel schneller als erst den Lehrer zu fragen oder einen Brief zu schreiben. Und Lukas lernt, seine Probleme selbst zu lösen. Eine Entschuldigung kann oft Wunder bewirken.
Wie bei vielen anderen Geschichten in diesem Buch ist es durchaus eine praktikable Lösung, zunächst einen Erwachsenen zu fragen und um Hilfe zu bitten. Vielleicht weiß der Lehrer einen Rat, was Lukas nun tun kann. Langfristig sollte man aber lernen, seine Probleme auch selbst lösen zu können, denn es ist nicht immer ein Erwachsener da.
Klara lenkt die Jungs von ihrer Prügelei ab und schlägt ein Spiel vor, das alle gerne machen. Hierbei integriert sie auch Leon. Vielleicht hat Klara erkannt, dass Leon den Turm nur kaputt gemacht hat, weil er sich als Außenseiter gefühlt hat. Indem sie alle drei zusammen Verstecken spielen, vertragen sich alle wieder und Leon hat sogar Gelegenheit sich zu entschuldigen. Das ist toll von ihm!
Die Möglichkeit mit einem lauten „STOPP!!!“ die Jungs dazu zu bringen, mit ihrer Schlägerei aufzuhören, ist auch ein sinnvoller Versuch. Hier gilt aber dasselbe wie für Bild Nr. 2: Es ist fraglich, ob die Jungen auf ihren Stopp-Befehl reagieren?
Klara hält sich heraus und sagt den Jungen, dass sie mit ihrer Prügelei aufhören sollen. Das ist eine ziemlich gute Lösung. Die Frage ist natürlich, ob die Jungen auf sie hören werden? Uwe ist sauer auf Leon und wahrscheinlich hat er nicht genug Vernunft, um auf Klara zu hören.
Klara verbündet sich mit Uwe und beide beginnen Leon für seine Untat zu bestrafen. Das potenziert natürlich den Streit. Mindestens eines der Kinder wird hinterher heulen und erst recht auf die anderen sauer sein. Leon hat sich beim Spielen ausgegrenzt gefühlt und wenn Klara und Uwe nun auch noch auf ihn einprügeln, wird es ihm nicht besser gehen. Am besten wäre natürlich, wenn er sich bei den beiden anderen Kindern entschuldigt, dafür, dass er den Turm kaputt gemacht hat. Aber sich zu entschuldigen erfordert viel Charakterstärke.
Größere Kinder zu bitten, die Jungs in seiner Klasse, die ihn schikanieren, zusammen zu schlagen, ist natürlich die schlechteste Lösung. Natürlich möchte Heinz sich gerne rächen, aber Gewalt erzeugt nur Gegen-Gewalt. Wenn er sich mit den größeren Kindern gut versteht, vielleicht kann er mit denen zusammen etwas unternehmen? Wenn die Jungs aus seiner Klasse sehen, dass auch Heinz Freunde hat (und sogar große und starke Freunde!), werden sie ihn wahrscheinlich ganz anders behandeln. Es ist absolut nicht notwendig, hier eine Schlägerei anzufangen.
Die anderen Kinder schikanieren ihn, niemand hört ihm zu. Das hat leicht zur Folge, dass man an sich selbst zweifelt. Solche Selbstzweifel können durchaus wichtig sein. Vielleicht macht Heinz etwas grundverkehrt? Kann er selbst an seinem Verhalten etwas ändern? Warum mögen die anderen Kinder ihn nicht? Das sind Fragen, die man sich in solch einer Situation durchaus stellen sollte. Was man nicht darf, ist sich deswegen selbst negativ zu sehen. Jeder Mensch hat viele positive Eigenschaften und Fähigkeiten, manchmal muss man sie erst entdecken. Niemals sollte man sich von anderen einreden lassen, man sei dumm, hässlich oder schlecht.
Heinz erzählt seiner Mutter, dass die anderen Kinder ihn ausschließen und die Jungs in seiner Klasse ihn sogar schikanieren. Von allen hier dargestellten vier Möglichkeiten ist dies wohl die beste. Bestimmt weiß seine Mutter einen Rat. Wenn man im Leben gar nicht weiter weiß, sollte man mit einem Menschen sprechen, zudem man Vertrauen hat.
Heinz entschließt sich, gar nichts zu machen, er redet mit niemandem darüber und hofft, dass die anderen irgendwann aufhören, ihn von ihren Spielen auszuschließen. Wahrscheinlich wird er da lange warten können. Wenn man von anderen ausgeschlossen wird, ist es meist die schwächste Lösung, einfach nichts zu tun, dadurch löst sich das Problem nicht.
Felix wirft dem Angreifer einen Stein an den Kopf. Auch das wird kein gutes Ende nehmen. Der größere Jugendliche wird sich rächen und auf Felix losgehen. Der Rat „Schlag doch einfach zurück“ ist verfehlt, da er nur neue Gewalt provoziert.
Felix wehrt sich und schubst den anderen. Wahrscheinlich wird das nicht gut ausgehen, der andere ist ja größer und fühlt sich stärker. Der Große will dem Kleineren ja Angst machen, er wird sich nicht ernst genommen fühlen und nun zurückschlagen. Und wenn Felix genauso alt wie sein Angreifer wäre und zurückschlagen könnte, weiß er, dass man der Gewalt nicht selbst mit Gewalt begegnen darf.
Felix schreit laut, das ist in dieser Situation wohl die beste Lösung. Verbrecher wollen nicht auffallen und sie wollen nicht erwischt werden. Wenn Erwachsene kommen und nachschauen, warum Felix um Hilfe ruft, wird der große Jugendliche mit Sicherheit rasch das Weite suchen.
Felix gibt dem älteren Jugendlichen sein Geld. Im Prinzip ist das durchaus eine Möglichkeit, die man ins Auge fassen kann. Geld kann man ersetzen und Felix könnte hinterher zusammen mit seinen Eltern der Bahnhofs-Polizei Bescheid sagen, was ihm passiert ist. Wenn der größere Jugendliche Felix schlägt, diese Verletzungen tun mehr weh als verlorenes Geld. Natürlich ist es so, dass der Jugendliche daraus lernt, dass er sich mit Drohungen und Gewalt durchsetzen kann; er wird es weiterhin tun und andere Kinder ausnutzen. Felix bekommt sicher keinen Ärger von seinen Eltern, wenn er in dieser Notfallsituation lieber sein Geld hergibt als den Helden zu spielen und sich verprügeln zu lassen.
Mirco will auf der Couch im Wohnzimmer schlafen, wo er den Lärm seines Bruders nicht mehr hört. Es könnte eine Kompromiss-Lösung sein, um Streit aus dem Weg zu gehen. Allerdings lügt Mirco seine Eltern an; er will seinen Bruder nicht verpetzen und sagt, die Couch sei bequemer. Eigentlich ist das ganz OK von ihm, nur leider wird das auf Dauer keine Lösung sein. Er kann nicht immer auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen, wo seine Eltern sich abends aufhalten. Außerdem gibt er seine Rechte auf und sein Bruder Justin lernt nicht, dass auch er auf andere Rücksicht nehmen muss.
Wie bei den anderen Beispielen ist es immer gut, Rat bei den Eltern zu suchen. Diese Lösung ist also OK. Mirco hat versucht, das Problem mit seinem Bruder zu besprechen, aber Justin war das einfach „egal“. Damit hat Mirco seine Möglichkeiten ausgeschöpft und es ist völlig in Ordnung, dass er sich nun an seine Eltern wendet. Mirco muss allerdings aufpassen, dass er nicht in den Ruf kommt, ständig bei Erwachsenen zu petzen.
Mirco hofft, dass sein Bruder irgendwann von selbst aufhört. Diese Rechnung wird nicht aufgehen, denn Justin hat Spaß daran, laute Musik zu hören und wenn keine negativen Konsequenzen folgen und niemand sich beschwert, wird er auch bis nachts um 02:00 Lärm machen.
Das ist natürlich eine fette Lüge, wenn Mirco seinen Eltern erzählt, dass Justin ihn geschlagen hat. Er will sich natürlich dafür rächen, dass sein Bruder ohne Rücksicht laute Musik hört. Aber bei einer Lüge wird nichts Positives herauskommen. Selbst wenn die Eltern Mirco glauben, wird Justin widersprechen und dann erst Recht sauer auf seinen kleinen Bruder sein.
Mia schlägt vor, dass sie alle zusammen Flugzeug mit dem Tuch spielen. Dies ist die beste Lösung, bestimmt haben alle vier Kinder Lust, dieses Spiel gemeinsam zu machen. Für eine solche Lösung muss man eine Menge Kreativität haben. Mia erkennt, dass ein gemeinsames Spiel großen Spaß machen kann und hat ihre eigene Spielidee. Sie übernimmt die Regie und ist eine gute Mitspielerin.
Mia versteckt das Tuch, damit der Streit beendet wird. Vermutlich ist das keine dauerhafte Lösung, die anderen Kinder werden schnell merken, dass das Tuch weg ist und sie werden es suchen und Mia beschimpfen, weil sie es versteckt hat.
Mia erzählt es der Mutter, dass die Kinder sich streiten. Einen Erwachsenen anzusprechen und um Rat zu bitten ist natürlich immer eine richtige Lösung und auf jeden Fall besser als sich mit den anderen um das Tuch zu prügeln. Allerdings sieht das für die anderen drei Kinder so aus als würde Mia immer petzen und es kann sein, dass sie Mia dann ausgrenzen.
Die Kinder kämpfen um das Tuch. Vielleicht zerreißen sie es sogar, dann hat niemand etwas davon und es gibt Ärger. Oder bei dem Gerangel verletzt sich ein Kind. Also wohl keine gute Lösung.
Bert gerät in Panik und macht hastige Bewegungen, die auf den fremden Jungen möglicherweise bedrohlich wirken. Hastige Bewegungen, Panik und Hektik können reflexartige Reaktionen des fremden Jungen hervorrufen. Er gibt dem Jungen mit der Mütze damit nicht die Gelegenheit zu sagen, was er eigentlich von ihm will. Wenn er wirklich in Panik gerät, weil der andere Junge ihn bedroht, sollte er besser weglaufen und Schutz bei Erwachsenen suchen.
Bert droht dem fremden Jungen, dass er es seinen Eltern sagen wird, dass der andere ihn schlagen wollte. Zum einen stimmt das ja nicht, der Junge mit der Mütze hat ihn ja gar nicht geschlagen, zum anderen wirken solche Äußerungen provokativ; seine Eltern sind ja nicht da und was können sie gegen den fremden Jungen tun? Mit solchen Sätzen verdirbt man sich die Möglichkeit, den anderen näher kennen zu lernen.
Bert schaut dem Jungen ins Gesicht, damit zeigt er, dass er keine Angst hat und spricht ihn an. Das ist hier die beste Taktik, denn so findet er heraus, was der andere eigentlich will. Un diesem Beispiel stellt sich heraus, dass der Junge mit der Mütze eigentlich nur ein Stück des Weges zusammen gehen und sich mit Bert unterhalten will. Vielleicht werden die beiden sogar gute Freunde? Je früher du einen Konflikt oder einen vermeintlichen Konflikt erkennst und ansprichst, desto besser ist es. Mit etwas Glück kannst du so Konflikte lösen oder zumindest entschärfen. Im Gespräch kann sich ein vermeintlicher Konflikt häufig als Missverständnis herausstellen.
Bert schaut dem Jungen ins Gesicht, damit zeigt er, dass er keine Angst hat und spricht ihn an. Das ist hier die beste Taktik, denn so findet er heraus, was der andere eigentlich will. Un diesem Beispiel stellt sich heraus, dass der Junge mit der Mütze eigentlich nur ein Stück des Weges zusammen gehen und sich mit Bert unterhalten will. Vielleicht werden die beiden sogar gute Freunde? Je früher du einen Konflikt oder einen vermeintlichen Konflikt erkennst und ansprichst, desto besser ist es. Mit etwas Glück kannst du so Konflikte lösen oder zumindest entschärfen. Im Gespräch kann sich ein vermeintlicher Konflikt häufig als Missverständnis herausstellen.
Bert geht gleich auf Abwehr und versucht den fremden Jungen wegzuschubsen; das ist etwas zu früh, denn der andere hat ihm ja (noch) nichts getan. Bert weiß ja nicht, was der andere Junge eigentlich von ihm will. Also ist es etwas zu früh, um gleich in Angriffshaltung zu gehen. Der Junge mit der Mütze könnte das als Angriff interpretieren und dann gibt es wahrscheinlich Streit.
Diese Lösung ist so ähnlich wie die auf Bild 3. Die Kinder verraten nichts, sie petzen nicht. Aber der Verdacht haftet auf ihnen und das andere Mädchen lernt nur aus seinem Verhalten, dass man einfach flüchten kann, wenn man Mist gebaut hat.
Tom und Lena verraten gar nichts. Sie sagen nur, dass sie es nicht waren und gehen dann aus der Küche. Im Prinzip ist das richtig, denn sie waren es ja wirklich nicht und sie haben das andere Mädchen auch nicht verpetzt. Aber die Lehrerin wird den Verdacht haben, dass es doch Tom oder Lena waren, die für die Scherben verantwortlich sind. Außerdem lernt das fremde Mädchen nur, dass man damit durchkommt, indem man einfach abhaut, wenn man einen Schaden angerichtet hat.
Hier stellen Tom und Lena das Mädchen zur Rede und fordern sie auf, es der Lehrerin selbst zu sagen. Sie verpetzen das Mädchen nicht, aber sie wollen natürlich auch nicht, dass die Lehrerin denkt, dass sie den Teller zerschlagen haben. Das ist eine gute Lösung, denn das Mädchen muss lernen Verantwortung für eigene Handlungen zu übernehmen. Wenn keine Konsequenzen drohen, dann kann man ja ruhig öfter etwas kaputt machen und dann so tun als wenn man es nicht gewesen wäre. Auch wenn es nur aus Versehen war, sollte man dazu stehen.
Tom und Lena erzählen, dass es das Mädchen war, das gerade aus der Küche gerannt ist. Sie sagen die Wahrheit und das ist ja auch richtig. Aber sie verpetzen das Mädchen. Petzen hat keinen guten Ruf und niemand möchte gerne als Petze gelten. Natürlich sollte man Erwachsene in Kenntnis setzen, wenn jemand etwas Gefährliches plant, wenn etwas Schlimmes passiert ist oder wenn jemand grundlegende Regeln in der Familie oder in der Schule nicht einhält. Aber ein zerbrochener Teller ist vielleicht nicht etwas wirklich Schlimmes. Natürlich hat dann die Lehrerin den Verdacht, dass es doch Tom oder Lena war, die den Teller haben fallen lassen.
Solche Nachrichten auf dem Smartphone sind heute wohl modern. Es ist aber feige, dass Mira nicht den Mut hat, ihre Freundin direkt anzusprechen und es ihr ins Gesicht zu sagen. Miras Verhalten ist aber verständlich, bei einer Trennung hat man Angst vor der Reaktion des anderen. Mit Wut und Trauer wird man nicht gerne konfrontiert, also macht man das besser aus der Ferne.
Dieser Lösungsansatz ist sehr ähnlich wie der von Bild Nr. 2. Mira hofft, dass die Freundschaft einschläft, wenn sie sich vor Doris versteckt und ihre Nachrichten ignoriert. Es ist zwar die einfachste Lösung dieses Problems, aber irgendwie auch gemein der ehemaligen Freundin gegenüber. Und auch hier hat Doris nicht die Chance etwas daraus zu lernen. Wie kann sie verstehen, warum Mira sich von ihr zurückzieht, wenn Mira es ihr nicht erklärt?
Mira versucht sie nicht mehr so oft mit Doris zu treffen. Sie hofft, dass die Freundschaft dann langsam einschläft. Das ist wohl das, was die meisten Menschen tun. Man umgeht damit ein schwieriges Gespräch und möglicherweise auch Wut und Tränen. Es ist die einfachste Lösung dieses Problems, aber Doris hat nicht die Chance etwas daraus zu lernen. Wie kann sie verstehen, warum Mira sich von ihr zurückzieht, wenn Mira es ihr nicht erklärt?
Mira sucht das Gespräch mit Doris, sie wollen spazieren gehen und Mira will ihr erklären, dass sie die Freundschaft beenden möchte. Das ist irgendwie traurig, aber wohl die ehrlichste Möglichkeit. Nur dadurch kann Doris vielleicht lernen, was sie falsch gemacht hat und warum Mira die Freundschaft nicht mehr fortsetzen will. Vielleicht finden die beiden im Gespräch auch einen Kompromiss und Doris ändert ihr Verhalten, so dass Mira doch mit ihr befreundet sein möchte.
Chris versteckt das Spielzeug seines Bruders auf dem Dachboden, um ihn zu bestrafen. Spielzeug, das nicht mehr da ist, kann auch nicht auf dem Fußboden herumliegen. Das ist natürliche eine sehr erfinderische Lösung, allerdings wird Vincent ein unglaubliches Theater machen, wenn er entdeckt, dass sein Spielzeug sich in Luft aufgelöst hat. Und wer hat es wohl versteckt? Wahrscheinlich werden die Eltern dann sogar noch auf der Seite von Vincent stehen, wenn Chris Pech hat, und dann ist nichts gewonnen.
Chris sagt Vincent, dass er ihn mag und dass sie viel Spaß zusammen haben, das erzeugt schonmal ein positives Klima zwischen den beiden. Dann bittet er ihn, sein Spielzeug aufzuräumen. Da Chris das sehr nett sagt, erklärt sich sein Bruder auch bereit, das zu tun. Man nennt das „Sandwich-Technik“, indem man eine Kritik zwischen positiven Aspekten verpackt. Vielleicht könnte Chris noch anfügen, dass er sich toital freuen würde, wenn das Kinderzimmer ordentlich aussieht und er nicht aus Versehen auf Spielzeug tritt.
Chris entscheidet sich, dass er seinen Bruder bei der nächstbesten Gelegenheit verprügeln wird. Strafe muss sein. Vielleicht lernt Vincent es dann endlich im Kinderzimmer Ordnung zu halten. Aber ist das wirklich die beste Lösung. Aggression erzeugt immer Gegenaggression, Vincent wird sich rächen und sich bei den Eltern über seinen Bruder beklagen. Langfristig wird es also den Streit vervielfachen.
Kai schlägt seinem kleinen Bruder zwei Möglichkeiten vor. Entweder kann Igor bei ihm bleiben (und vielleicht spielen sie etwas zusammen), dann muss Igor aber mit dem Trommeln aufhören. Oder Igor muss zum Trommeln in ein anderes Zimmer gehen. Dies ist wohl die beste Lösung, vor allem weil Igor sich nun frei entscheiden kann.
Kai bringt seinen kleinen Bruder in den Keller, soll er doch da unten trommeln, so viel er will. Die Lösung wäre ganz OK, wenn Igor sich da unten, im feuchten dunklen Keller wohl fühlen würde. Nur leider hat Igor Angst im Keller, vor allem vermutlich vor den Spinnen, die dort leben. Daher kann man diese Möglichkeit wohl vergessen.
Kai beschwert sich bei den Eltern darüber, dass sein kleiner Bruder ständig trommelt. Das ist im Prinzip keine schlechte Lösung; sie ist besser als mit dem kleinen Bruder Streit anzufangen. Allerdings löst Kai damit sein Problem nicht selbst. Eltern sind nicht immer dabei, wenn Konflikte entstehen. Am besten ist es zu versuchen, selbst eine Lösung zu finden.
Auf diesem Bild stößt Philip seine Schwester Isabella weg, weil er findet, dass ihr Vater das Smartphone an Antonia gegeben hat und sie daher als Erste damit spielen darf. Wahrscheinlich hat Antonia das Smartphone aber nur bekommen, weil sie näher sitzt. Das Philip seine Schwester schubst, wird den Streit mit Sicherheit erhöhen. Das gibt bestimmt keine friedliche Lösung.
„Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte“, heißt es im Sprichwort. Aber wenn Philip den Mädchen das Smartphone nun wegnimmt, wird es wahrscheinlich zum Streit aller drei Geschwister kommen. Wahrscheinlich verbünden die beiden Mädchen sich sogar gegen Philip. Da nützt es wohl auch nicht viel, wenn er sein Auto zum Spielen anbietet.
Philip macht den Vorschlag, dass seine Schwestern ja beide Filme nacheinander schauen können, dürfte die beste Lösung sein. Da jüngere Schwestern sich gerne mal streiten, kann es nun sein, dass sie sich zanken, welche Sendung als erste geschaut wird. Aber das lässt sich vielleicht mit einem Los regeln. Insgesamt ist dies die konstruktivste Lösung.
Jenny beschließt, mit den Mitschülern, die sie als Prahlerin bezeichnet haben, gar keinen Kontakt zu haben, sondern nur noch mit ihren engsten Freundinnen. Natürlich ist das keine kluge Lösung. Man weiß ja nicht, ob es mit den engen Freundinnen vielleicht auch einmal Streit gibt und man weiß nicht, ob man sich mit anderen Menschen so anfreundet, dass es auch gute Vertraute werden. Es ist sinnvoll einige wenige wirklich gute Freunde zu haben, aber es ist auch sinnvoll, einen großen Bekannten-Kreis zu besitzen.
Jenny nimmt sich vor, nur noch mit ihren engsten Freunden über ihre Gefühle zu reden, aber nicht mehr mit anderen Menschen, die sie nicht so gut kennt. Das ist ein sehr richtiger und wichtiger Gedanke. Wenn man über seine Gefühle redet, sei es Glück, Angst, Wut oder Traurigkeit, dann weiß man bei Freunden, dass sie Verständnis haben. Bei Menschen, die man nur oberflächlich kennt, weiß man nicht, ob die es wirklich verstehen oder dann weitertratschen. Mit solchen Mitschülern redet man besser nur über allgemeine Themen, was man im Englischen gerne „small talk“ nennt, das kleine und meist sehr oberflächliche Gespräch. So kann Jenny den Kontakt zu den Mitschülern aufrecht erhalten ohne Angst haben zu müssen, dass man sie für eine Streberin hält.
Das Verhalten der Mitschüler, die Jenny für eine Prahlerin und Streberin halten, hat Jenny sehr enttäuscht und verunsichert. In solchen Phasen ist es total wichtig, sich nicht zu Hause zu verkriechen. Depressive Lebensabschnitte werden um so schlimmer, je mehr man sich zurückzieht. Es ist daher richtig, dass Jenny sich mit ihren besten Freundinnen verabredet. Das wird sie bestimmt aufheitern. Allerdings löst es nicht den Konflikt, wie sie mit den anderen Mitschülern umgehen kann, die sie für eine Prahlerin halten.
Eigentlich müsste Jenny stolz auf sich sein, aber nach jedem Sonnenschein folgt Regen und nach jedem Tal ein Berg. In ihrer Erfolgsphase steigert sie sich in Angst hinein, dass ihr Leben irgendwann auch wieder negativ verlaufen könnte. Viel Sinn macht das nicht; man sollte die schönen Phasen im Leben genießen; die schlechten kommen zwar irgendwann, aber dann kann man immer noch sehen, wie man damit umgeht. Man kann keine Probleme lösen, die es noch gar nicht gibt.
Pia beklagt sich bei ihrer Mutter und die soll Ingrid ein schlechtes Gewissen einreden. Der erste Teil dieser Lösung ist gut, denn wenn man Kummer hat, weil eine Freundschaft auseinanderbricht, sollte man ruhig mit einem Menschen reden, zu dem man Vertrauen hat. Die zweite Hälfte dieses Lösungsvorschlages ist natürlich fehlerhaft. Wenn die Mutter es wirklich schafft, Ingrid ein schlechtes Gewissen einzureden, wird Ingrid nur durch den Druck mit Pia befreundet bleiben. Druck ist keine Basis für eine gleichberechtigte Freundschaft.
Pia schreibt einen Brief mit Gedichten über Freundschaft. Damit versucht sie moralischen Druck auszuüben. Der Hinweis darauf, dass Ingrid die Freundschaft verletzt hat, wird das andere Kind nur unter Druck setzen und auch hier bleibt Ingrid dann vielleicht nur aus Mitleid mit Pia zusammen. Auch, wenn es gut gemeint erscheint, hier Kurzgeschichten und Gedichte über Freundschaft zu sammeln, wird auch das keine Basis sein für eine gleichberechtigte Freundschaft. Auch ist ein Brief (auch eine Nachricht über das Smartphone) keine wirklich gute Möglichkeit, denn die Kommunikation ist eingeschränkt. Sich persönlich zu treffen, ist meist besser.
Pia versucht Mitleid zu erheischen und auf die Tränendrüse zu drücken. Ein Leben ohne ihre Freundin Ingrid kann sie sich nicht vorstellen. Eine Beziehung kann man aber nicht auf Mitleid aufbauen. Eine Freundschaft wie auch eine Liebe zwischen zwei Menschen basiert auf Gleichberechtigung und nicht auf Mitleid. Wenn Ingrid nur aus Mitleid mit Pia die Freundin bleibt, dann ist das keine gleichberechtigte Freundschaft und wird schiefgehen.
Leon verpetzt Boris nicht bei der Lehrerin, aber er bricht den Kontakt zu Boris ab. Das ist verstehbar, denn Boris hat ihn schwer gekränkt. Das Leon Boris nicht bei der Lehrerin verpetzt, ist schonmal gut. Den Kontakt abzubrechen heißt natürlich, dass er einen Freund verliert. Hier steht auch, warum Boris das Geheimnis seines Freundes verraten hat: Er fand es in diesem Moment witzig und hatte wohl absolut nicht daran gedacht, dass man ein Geheimnis, das ein Freund einem anvertraut, auf gar keinen Fall weitererzählen darf.
Leon verpetzt Boris bei der Lehrerin und sagt, dass es Boris war. Das ist verständlich, denn Boris hat ihn sehr verärgert und der Lehrerin zu sagen, dass Boris es war, ist eine kleine Rache dafür. Aber letztlich löst sich damit keines der Probleme. Leon ist sauer, weil Boris sein Geheimnis verraten hat und Boris ist nun sauer, weil Leon ihn bei der Lehrerin verpetzt hat. Und nun?
Leon sagt der Lehrerin nicht, dass es Boris war, er verpetzt den anderen nicht. Das ist schonmal gut. Und er denkt, dass er mit Boris darüber reden muss, warum der Freund sein Geheimnis verraten hat. Vielleicht kann Boris es ihm sagen, vielleicht versteht er es sogar. Wahrscheinlich, wie auf Bild 4 gesagt, wollte Boris nur einen Scherz machen; er fand es witzig und hatte nicht bedacht, dass er seinen Freund damit kränkt. Dies ist also eine gute Lösung.
Leon ist wütend und will Boris nach dem Unterricht verprügeln. Das ist mehr als nur verständlich, denn Boris hätte das nun wirklich nicht tun sollen. Er hat sich über seinen Freund, der ihm im Vertrauen etwas Intimes verraten hat, lustig gemacht. Aber löst die Prügelei das Problem denn wirklich? Leon weiß nicht, ob er die Schlägerei gewinnt. Wenn eines der beiden Kinder dabei verletzt wird, dann gibt es noch mehr Ärger.
Jan ist neidisch und er versucht nun Laura bei den anderen Schülern schlecht zu machen, indem er sie als Streberin bezeichnet. Das ist nicht nett von ihm, denn Laura hat ihm ja nichts getan. Sie ist ja nicht extra gut in der Schule, nur um Jan zu ärgern. Manchen Kindern fällt das Lernen eben leicht, andere sind von Natur aus fleißig, dafür kann Laura nichts; es ist nicht ihre Schuld und Jan hat kein Recht, schlecht über sie zu reden.
Hausaufgaben abschreiben, das hat wohl jeder schon einmal gemacht. Allerdings lernt man ja nichts dabei und Jan wird nie eine gute Zensur in der Klassenarbeit schreiben, wenn er die Hausaufgaben immer nur abgeschrieben hat.
Jan erzählt eine Lüge über Laura. Damit kann er seinen Neid und seine Wut herauslassen. Klug ist das natürlich nicht, denn die meisten Lügen kommen irgendwann heraus und es ist die Frage, ob die Lehrerin ihm das glaubt.
Timo gerät in Panik und denkt das Wort „Hilfe!“. Die Panik ist verständlich, wenn man von einer Gruppe Jugendlicher bedroht wird, dann kommt wohl in jedem Panik auf. Wenn die Jungs ihn tatsächlich verprügeln sollte er ruhig laut um Hilfe schreien. Solche Jugendbanden mögen keine Zeugen und mit Glück kommt ein Erwachsener herbeigeeilt.
Timo beschließt, sein Taschengeld nicht her zu geben. Das ist im Prinzip richtig. Wenn man solchen Erpressern einmal Geld gegeben hat, wollen sie immer wieder etwas. Die räuberische Jugendbande weiß, dass es da etwas zu holen gibt und sie werden es immer wieder versuchen. Die Frage ist, was einem wichtiger ist: die paar Euro, die man im Portemonnaie hat oder ein blaues Auge plus ausgeschlagener Zahn. Abwarten nützt hier nichts; auch wenn es eigentlich falsch ist, sollte Timo lieber sein Geld herausgeben, damit man ihn nicht verletzt. Geldverlust ist ärgerlich, aber zerschlagene Knochen tun weh. Hinterher sollte Timo mit seinen Eltern zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Eine einzelne Anzeige nützt vielleicht nicht viel, wenn es keine Zeugen gibt, die das bestätigen. Aber wenn alle, die von der Jugendbande bedroht werden, zur Polizei gehen, dann wird man die bösen Jungs irgendwann erwischen.
Timo sieht auf dem Spielplatz einige Erwachsene mit ihren Kindern. Er wechselt die Straßenseite und rennt dort hin. Erpresser mögen keine Zeugen; sie werden Timo nichts tun, wenn andere dabei sind. Künftig, wenn er diese Jugendbande sieht, wird er versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Naja, das ist wohl klar, dass dieses keine gute Lösung ist. Paul lügt seine Eltern an, aber sie werden weiter nachfragen und irgendwann muss er sowieso zugeben, dass ihm die Mathearbeit missglückt ist. Diese Taktik hilft auf Dauer nicht.
Sich selbst zu trösten und vor Augen zu halten, dass man dafür ja in anderen Fächern gute Leistungen bringt, ist eine gute Taktik, um das Selbstbewusstsein aufrecht zu erhalten. Nicht jeder kann alles. Ein Kind hat eine große Nase, ein anderer Schüler nur eine kleine. Ebenso sind andere Fähigkeiten verteilt: Das eine Kind hat hohes Verständnis für Mathematik und muss wenig lernen; der andere hat nicht so viel mathematische Fähigkeiten und muss dementsprechend viel mehr büffeln. Aber vielleicht ist dieses Kind dafür in Musik oder Malen oder Sport viel besser. Jeder hat Fähigkeiten, oft muss man erst herausfinden, was man besonders gut kann.
Wären die Aufgaben in der Mathearbeit viel zu schwer gewesen, hätten alle Kinder eine schlechte Zensur bekommen. Daher nützt diese Klage der Lehrerin gegenüber wohl nichts.
Um Kinder, von denen man sich bedroht fühlt und die einen bereits verprügelt haben, zu einer Klassenfeier einzuladen, ist natürlich eine sehr mutige Tat. Aber wenn die muslimischen Jungen zustimmen, kann das den Konflikt tatsächlich beenden und die Jungen freunden sich möglicherweise sogar miteinander an. Die Frage ist, ob Klaus und Leon wirklich über ihren Schatten springen können und so mutig sind, möglichst immer jeweils nur einen der muslimischen Kinder anzusprechen und zum Weihnachtsfest einzuladen. Das erfordert viel Mut. Ob die muslimischen Jugendlichen dann so klug sind und diese Einladung auch wirklich annehmen, steht leider auch in den Sternen. Aber den Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Einen Kurs über Selbstverteidigung belegen, das ist auch eine praktische Lösung; es ist klug, wenn man sich zur Not gegen Gewalt auch körperlich wehren kann. Wenn andere einen schlagen, ist es völlig legitim, sich dagegen zu wehren. Allerdings löst dies den Konflikt wohl nicht. Es wird zwischen Klaus und Leon auf der einen und den muslimischen Kindern auf der anderen Seite dann immer öfter zu Schlägereien kommen und wahrscheinlich bringen die muslimischen Kinder dann noch ein paar tatkräftige Freunde oder ihre großen Brüder mit und sind dann in der Mehrzahl, so dass die beste Kampftechnik den deutschen Kindern nichts mehr nützt.
Klaus und Leon beklagen sich nochmals bei der Lehrerin. Sie verspricht mit den Eltern der muslimischen Jungen zu reden, was wohl nichts genützt hat, denn unter dem Bild lässt sich nachlesen, dass die muslimischen Jungen nun von der Schule verwiesen werden. Zunächst einmal mit einem Erwachsenen zu reden, ist immer eine gute Möglichkeit. Allerdings wird die Verweisung von der Schule die muslimischen Kinder noch aggressiver machen, denn das frustriert sie noch mehr. Sie kommen dann erst recht auf eine schiefe Laufbahn. Vielleicht lauern sie sogar Leon und Klaus auf, weil sie den deutschen Jungen die Schuld an dem Schulverweis geben. Daher ist es keine Lösung, wenn die Lehrkraft die muslimischen Jungen in eine andere Klasse oder Schule abschiebt. Erst wenn man geklärt hat, was die Verhaltensauffälligkeit verursacht, können Lösungswege eingeschlagen werden.
Ein guter Trick, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, indem man die Federtasche mit lautem Knall auf den Boden wirft. Leider wird das Öffnen dann zwecklos sein, weil Stifte und Füller dabei bekanntlich kaputt gehen.
Ein verklemmter Reißverschluss am Federmäppchen ist natürlich kein wirklicher Notfall, der es rechtfertigt auf die Lehrer zuzurennen und laut um Hilfe zu rufen. Wenn man so etwas öfter macht, wird man nicht mehr Ernst genommen, wenn wirklich etwas Schlimmes passiert ist. Laut um Hilfe rufen darf man wirklich nur, wenn ein Unfall passiert ist, ein Überfall oder etwas anderes ganz Schlimmes.
Ray zupft einen der Lehrer am Arm und bittet um Hilfe. Es kann sein, dass Ray unter Druck steht, weil er seine Schreibgeräte dringend braucht, aber es ist natürlich kein wirklicher Notfall, um Erwachsene bei ihrem Gespräch zu unterbrechen. Die Lehrer fühlen sich gestört und belästigt.
Zum Laufen hat sie keine Lust und wenn wir zu etwas absolut keine Lust haben, werden wir auch nicht erfolgreich darin sein.
Matilda versucht sich im Laufen zu verbessern und tanzt. Dabei verzettelt sie sich aber. Man kann meist nicht gut in allen Bereichen sein. Sie sollte sich entscheiden und zwar möglichst für die Sportart, die ihr Spaß bringt.
Matilda lässt das Laufen bleiben, sie sieht ein, dass sie niemals so gut wie andere sein wird. Aber sie liebt das tanzen und ist wirklich gut darin. Daher konzentriert sie sich auf das Tanzen. Wahrscheinlich werden ihre Eltern sie total lobben, wenn sie ihre erste Aufführung hatte. Sie konzentriert sich auf die Sache, an der sie Spaß hat und das ist richtig so.
Willi schiebt die Schuld auf Melanie und behauptet, dass sie habe die ganzen Süßigkeiten gegessen habe. Das ist natürlich eine freche Lüge und Lügen haben bekanntlich kurze Beine, das heißt über kurz oder lang wird Willi dabei erwischt und dann ist die Situation richtig peinlich. Also keine kluge Lösung.
Die Forderung von Kurt, dass Willi die Süßigkeiten künftig teilen soll, ist natürlich berechtigt und Willi ist das eigentlich peinlich, dass er alles alleine gegessen hat. Aber statt seine Schuld zuzugeben, projiziert er das auf seinen Bruder und gibt dem die Schuld, weil dieser angeblich alles bestimmen und Willi bevormunden will. Er zieht sich beleidigt zurück, was natürlich keine vernünftige Lösung darstellt, sondern den Konflikt noch vergrößert.
Willi entschuldigt sich, dass er nicht daran gedacht hat, seinem Bruder etwas von den Süßigkeiten übrig zu lassen und kauft von seinem Taschengeld Schokolade und zwei große Eistüten; eine für Kurt und eine für sich. Das ist natürlich die beste Lösung.
Nick verlässt mit einer abfälligen Bemerkung das Zimmer; immerhin gibt er nach und geht damit einer weiteren Konfrontation aus dem Weg. Natürlich ist es nicht die beste Lösung, denn er wird nun tagelang sauer auf seine Schwester sein und der Frieden des Familienlebens wird dadurch gestört.
Hier macht Nick zwei Kompromissvorschläge; entweder schauen beide erst den Piraten- und dann den Ponyfilm oder aber, beim nächsten Mal darf Lilly bestimmen, das heißt sie fangen als erstes mit dem Ponyfilm an. Das sind gute Ansätze, einen Streit zu vermeiden, auch wenn Nick auch hier versucht sich durchzusetzen. Die Lösung ist OK, noch besser wäre es gewesen, wenn Nick bereit gewesen wäre, erst den Pony- und dann den Piratenfilm anzuschauen. Oder, am allerbesten, wenn er seiner Schwester angeboten hätte: Heute bestimmst du und beim nächsten Mal bestimme dafür ich, was wir sehen.
Nick schubst seine Schwester aus dem Zimmer, damit er in Ruhe seinen Piratenfilm sehen kann, ist sicherlich keine wirklich kluge Lösung. Lilly wird beleidigt sein und es vermutlich den Eltern sagen. Wenn Nick Pech hat, kommt dann gleich sein Vater ins Wohnzimmer gestürmt und macht den TV-Monitor ganz aus. Abgesehen davon, wir Lilly ihrem Bruder gegenüber schlechte Laune haben.
Einen Erwachsenen um Hilfe bitten, ist oft eine gute Lösung. Eigentlich hätte die Lehrerin so nett sein können und Erik in den Gruppenraum begleiten, an dem großen Schüler vorbei. Allerdings lernt Erik dadurch nicht, seine Probleme selbst zu lösen. Es ist ja noch gar nichts passiert, was rechtfertigen würde, dass er Hilfe braucht. Außerdem reagiert die Lehrerin hier völlig verkehrt, sie ist nicht bereit hier zu helfen; vielleicht hat sie gerade keine Zeit, aber es wäre schon besser gewesen, wenn sie wenigstens gefragt hätte, was los ist.
Erik wartet einfach vor der Tür, bis der Junge verschwunden ist. Auch diese Lösung ist soweit OK, denn Erik vermeidet die Konfrontation mit dem Großen, der wahrscheinlich irgendwann die Lust daran verliert, die Tür zu versperren und dann (hoffentlich) weggeht. Vielleicht sucht der große Schüler aber auch Streit, dann wird er Erik anrempeln und ihn provozieren, solange Erik dort wartet. Daher ist diese Lösung nicht ganz so gut.
Erik vermeidet die Konfrontation, er geht zurück in den Raum, in dem er den Turm gebaut hat, ohne ihn seiner Schwester zu zeigen. Im Prinzip ist diese Lösung durchaus in Ordnung, denn Erik vermeidet die Konfrontation mit dem großen Jungen. Natürlich tut er damit das, was der Große vielleicht gewollt hat: er hat dem Kleineren Angst gemacht und sich durchgesetzt. Also hat er gewonnen und wird das vermutlich mit anderen, die kleiner sind als er, weiterhin machen.
Romy schickt Enisa weg, weil sie ja gar nicht an der Aufführung mitmacht. Bei Proben zu einem Theaterstück geht ja oft etwas schief, z.B. hat jemand seinen Text vergessen oder verplappert sich; das kann durchaus peinlich sein. Offenbar fühlt Romy sich bei den Proben gestört, weil sie von Enisa beobachtet wird. Ein bisschen ist das verständlich, aber bei dieser Möglichkeit beachtet Romy nicht, dass sie Enisa sehr weh tut. Viele aus dem Ausland stammende Kinder haben Schreckliches erlebt, bis hin zum Tod von Familienangehörigen. Oft sind sie dadurch sowieso verängstigt, aufgrund der Sprachschwierigkeiten verstehen sie häufig nicht, was sie dürfen, was verboten ist und was von ihnen verlangt wird. Wenn Romy ein solches ohnehin verängstigtes Kind auch noch wegschickt, verstärkt sie das Leid.
Auf diesem Bild bittet Romy ihre Freundin Sandra, dass diese sich um Enisa kümmern soll. Das ist hilfreich gemeint, aber niemand weiß, ob Sandra dazu wirklich Lust hat? Besser wäre es gewesen, wenn Sandra aus eigener Motivation zu dem syrischen Mädchen gegangen wäre. Wenn man zu so einer Aufgabe geschickt wird, hat man oft gar keine richtige Lust dazu.
Romy denkt, dass sie sich besser mit Enisa unterhalten könnte, wenn das Mädchen aus Syrien deutsch sprechen würde. Dies hilft aber beiden nicht. Vielleicht könnte Romy versuchen, dem Mädchen aus dem Ausland die deutsche Sprache beizubringen? Das würde bei der Integration helfen und irgendwann können die beiden sich auch unterhalten.
Auch diese Lösung der Situation ist OK. Guido lässt sich von dem Gelache der drei Mädchen nicht provozieren, sondern er spielt einfach stur weiter, ohne sich beirren zu lassen. Das spricht für seine Charakterstärke. Er hat Spaß am Spiel, lass die anderen halt lachen. Das kann einem selbst egal sein.
Natürlich ist es peinlich, wenn die Hose gerade im Schritt immer weiter aufreißt. Wegzugehen und die Hose von der Mutter flicken zu lassen oder eine neue zu kaufen, kann auch eine Lösung sein. Es ist natürlich schade, weil Guido jetzt nicht weiterspielen kann, aber vielleicht hängt die Sporthose irgendwann ganz in Fetzen an ihm, wenn er auf dem Fußballfeld bleibt. Zu denken, dass andere doof sind und ein Loch im Kopf haben, ist erleichternd. Man gibt sich in dieser peinlichen Situation nicht selbst die Schuld, sondern anderen und das hilft, das Selbstbewusstsein zu erhalten.
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ sagt ein deutsches Sprichwort. Hier gelingt es Guido aus der (eigentlich peinlichen) Situation einen Scherz zu machen und alle lachen darüber. Das ist eine tolle Lösung. Leider ist man nicht immer in jedem Moment so schlagfertig, dass einem ein derart witziger Spruch einfällt. Auf jeden Fall löst Guido hier die ganze Spannung der Situation auf.
Emil empfiehlt Anton im Chor zu singen, damit seine Fehler nicht so auffallen. Dieser Rat ist sicherlich gut gemeint, trifft aber absolut ins Leere. Emil setzt sich ja gar nicht damit auseinander, dass Anton traurig ist, weil er sich beim Karaoke blamiert hat. Im Chor will Anton natürlich nicht singen, er möchte ja, dass seine eigene Leistung anerkannt wird.
Der Tipp von Emil, dass man auch über seine eigenen Fehler lachen sollte, ist goldrichtig. Natürlich könnte Anton sich nun frustriert zurückziehen und nie wieder singen. Aber das wäre schade, denn eigentlich kann er wirklich gut singen. Solche Misserfolge darf man nicht zu ernst nehmen. Dieses Mal hat es nicht geklappt, aber wenn Anton es immer wieder versucht, wird es irgendwann gehen und er kommt beim Karaoke eine Runde weiter. Er weiß ja nun woran es liegt: Die Musik war viel zu laut eingestellt und er konnte sich selbst nicht hören. Das lässt sich beim nächsten Mal verbessern. Eine Situation, in der man versagt oder sich sogar blamiert hat, ist eine gute Übung. Man sollte die Fehler analysieren, die man gemacht hat und gerade dann kann man es beim nächsten Mal besser machen.
Irgendwie haben hier beide Kinder Recht. Karaoke soll Spaß machen und wenn jemand gar nicht singen kann und trotzdem mitmacht, kann das auch sehr lustig sein (jedenfalls für die anderen, die nicht singen). Allerdings wollte Anton hier nicht einfach nur Spaß haben, er hatte die Hoffnung und den Ehrgeiz wirklich gut zu singen und Beifall zu bekommen. Dass Emil ihm sagt, dass es auch zu Karaoke gehört, dass man sich blamiert, ist daher nicht wirklich hilfreich.
Auf diesem Bild versucht Karin ihre Freundin Tessa zu überreden, ihr die Rollschuhe doch auszuleihen. Im Prinzip ist das gut, denn sie gibt nicht so schnell auf und versucht Argumente zu finden. Das ist lobenswert. Sie macht aber den Fehler ihre Freundin als Angsthase zu bezeichnen. Das provoziert Karin natürlich und nun wird sie ihre Rollschuhe erst Recht nicht ausleihen.
Karin geh weg und hält Tessa für eine hochnäsige Ziege, weil sie ihr die Rollschuhe nicht leihen will. Karin verfolgt hier ihre Ziele nicht wirklich. So wird sie im Leben nichts erreichen. Wenn man seine Wünsche erfüllt haben möchte, muss man oft dafür kämpfen, aber nicht einfach beleidigt weggehen.
Karin versucht Tessa zu überreden, ihr die Rollschuhe doch einmal auszuleihen. Sie benutzt den alten Trick: ich gebe dir etwas, aber dafür möchte ich etwas haben. Auf Lateinisch nennt man das „Quid pro quo“. Nicht so schnell aufzugeben und doch zu versuchen, seine Ziele zu erreichen, ist eine gute Taktik, Manchmal muss man kämpfen, um seine Ziele zu erreichen und wer vorschnell aufgibt, wird seine Wünsche nie verwirklichen. Nicht so schön an diesem Beispiel ist natürlich, dass Karin ein Geheimnis weitererzählen will, das sie von Linn hat. Das ist nicht ehrenhaft. Wenn man von einem anderen Menschen ein Geheimnis erfahren hat, dann sollte man es tief in seinem Herzen begraben, aber auf gar keinen Fall jemand anderem erzählen.
Die Frage ist nicht, ob Olaf den beiden anderen Kindern wirklich aus dem Wege gehen kann (das wird nicht klappen), sondern ob Olaf hier wirklich nachgeben soll? Er mag seine rosa Mütze und gibt seine eigenen Interessen auf, wenn er anderen Kindern nun aus dem Wege geht. Letztlich verliert er damit vielleicht sogar seinen Freundeskreis. Wenn man etwas will, sollte man dafür auch geradestehen.
Olaf entscheidet sich, dass er die rosa Mütze nicht mehr tragen will, weil die anderen ihn damit auslachen. Er nimmt sich nun seine blaue Mütze und setzt sie auf. Mit diesem Verhalten passt er sich an geltende Normen an. Er lebt seine Individualität nicht aus. Dennoch kann es in vielen Situationen sinnvoll sein, sich unterzuordnen. Insbesondere schüchternen Kindern mit wenig Selbstbewusstsein fällt es schwer etwas zu tun, was der Norm nicht entspricht. Hier kann es durchaus wichtig sein, sich anzupassen, um nicht noch mehr zum Außenseiter zu werden.
Hier setzt sich Olaf selbstbewusst durch. Er liebt die rosa Mütze und sieht gar nicht ein, dass er sie nicht tragen darf, nur weil die Farbe Mädchen zugeordnet wird. Er ist eigenständig und passt sich nicht einfach an. Diese Reaktion ist wünschenswert, sie eignet sich aber nur für Kinder, die eigenständig und gut integriert sind und die keine Angst vor Ablehnung haben. Wenn jemand eher schüchtern ist, lässt sich das Selbstbewusstsein aber mit einer solchen Übung durchaus trainieren. Man kann auch einmal Abstand nehmen von dem, was andere über einen denken und sagen und einfach das machen, worauf man Lust hat.
Davon, dass Erich und Moritz sich über die Schlitzaugen des Chinesen lustig gemacht haben, lässt sich Emma hier beeinflussen und lehnt es ab, mit ihm Ball zu spielen. Das ist schade, so hat sie eine Chance vertan, einen Spielkameraden zu gewinnen und Lu ist sicherlich traurig, dass er keine Freunde findet.
Auf diesem Bild lädt Emma das chinesisch aussehende andere Kind gleich ein, Ball mit ihr zu spielen. Sein Aussehen ist ihr egal. Auch dies ist eine Möglichkeit, Vorurteile gegen anders aussehende Menschen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Vielleicht redet sie beim oder nach dem Ballspiel noch mit Lu und erfährt dann etwas über sein Leben und merkt, dass anders-aussehende gar nicht so anders sind.
Hier ist Emma etwas skeptisch; offenbar kennt sie bislang noch kein anderes Kind mit asiatischem Aussehen. Sie gibt aber Lu die Chance, mehr über sich zu erzählen, um ihn näher kennen zu lernen, um ihre eigenen Vorurteile zu überwinden. Das ist also eine richtige Lösung. Allerdings hat Emma hier schon Vorurteile, die sie erst einmal überwinden muss. Sie akzeptiert Lu nicht gleich als gleichwertiges Kind.
Karl geht weg; er hat Angst, dass andere ihn auslachen, wenn er ein Mädchen tröstet. Wie dumm ist das denn von ihm? Klara ist seine Freundin und wenn er sie tröstet, ist das absolut richtig. Wer darüber lacht, der hat kein Mitgefühl – und das ist schändlich. Karl hat Klara mit seinem Ballwurf verletzt und daher ist es absolut falsch, sich einfach nicht um den Schaden zu kümmern und wegzugehen. Wichtig ist hier die Reaktion der anderen Kinder der Gruppe, die diese Szene beobachten. Durch ihr Lachen können sie Karl in seiner Entscheidung beeinflussen. Vielleicht lachen sie, weil sie meinen, dass Karla völlig übertreibt und ein läppischer ball am Kopf gar nicht so doll wehtun kann? Möglicherweise lachen die Kinder Karl aus wenn er als Junge ein Mädchen tröstet. Doch was erscheint für Karl in dieser Situation als sozial kompetent? Er muss sich nicht davon beeinflussen lassen.
Auch hier zeigt Karl gar keine Empathie; er lässt Klara einfach alleine sitzen und such sich neue Spielkameradinnen. Das ist nicht in Ordnung; er hat den Schaden ja angerichtet, auch wenn er es nicht gewollt hat. Es geht nicht, dass man die Geschädigte dann einfach sitzen lässt. Wenn Klara die Freundschaft jetzt abbricht, ist das verständlich. So jemanden braucht niemand als Freund. Richtige Freunde sollten sich helfen und Verständnis füreinander zeigen.
Karl möchte das Spiel sofort fortsetzen, er hat das Gefühl, dass Klara übertreibt und dass es gar nicht so schlimm sein kann, einen Ball gegen den Kopf zu bekommen. Er zeigt hier kein Mitgefühl, das heißt keine Empathie. Klara wird sich unverstanden fühlen und sie wird wahrscheinlich keine Lust mehr zum Ballspielen haben. Er verliert unter Umständen eine gute Freundin.
Paula hilft ihrer Freundin und entfernt den Kot von Gretas Kleid so gut das geht. Hier zeigt Paula Empathie, d.h. sie fühlt sich in Greta ein, versteht dass das Geburtstagskind traurig ist und seht ihr bei, den Schaden wieder gut zu machen.
Paula sagt, dass der Vogelschiss ein böses Zeichen ist und dass Greta vielleicht noch andere schlimme Dinge drohen. Damit hilft sie natürlich Greta gar nicht, sondern macht ihr sogar noch Angst. Übrigens gibt es viele Länder und Kulturen, wo man es als Glücksbringer sieht, wenn man von Vogelkot getroffen wird. Leider ist unbekannt, woher dieser Aberglaube stammt und warum man ausgerechnet von einem Vogelschiss glaubt, es könnte Glück bringen? Aber es wäre hilfreicher gewesen, wenn die Freundin auf diesen Aberglauben verwiesen hätte.
Paula findet es komisch und lacht darüber. Sonderbarerweise finden viele Menschen es lustig, wenn andere ein Missgeschick erleiden. Dazu gibt es ganze Filmchen, die zeigen wie andere stolpern, hinfallen, ausrutschen, sich nasse Füße holen oder erschrecken. Warum wir das so komisch finden, ist ungeklärt, eigentlich müsste man ja Mitleid haben. Man nennt dieses Phänomen „Schadenfreude“. Für denjenigen, dem das Missgeschick passiert ist, ist es leider im ersten Moment alles andere als lustig. Klug ist, wenn man dann mit den anderen mitlacht. Greta ist nicht in der Lage, in dieser Situation die unfreiwillige Komik zu entdecken. Schade, denn Humor könnte ihr helfen, diese Widrigkeit ihres großen Tags in einem anderen Licht zu sehen. Denn sich nicht so wichtig zu nehmen, sich und anderen Fehler und Schwächen zugestehen, entspannt und macht gelassen.
Steffi will erst ihre Eltern anrufen, ob sie mit dem Mann mitfahren darf. Das ist sozusagen eine kleine Lösung des Problems, aber im Prinzip richtig. Natürlich werden die Eltern nicht zustimmen, da sie den Mann ja gar nicht kennen. Seine Eltern um Rat zu fragen ist fast immer eine gute Idee.
Steffi bittet, einen ihr bekannten Jungen mitzukommen und mit ins Auto zu steigen. Sie glaubt, dass das ein Schutz ist und ihr nun nichts passieren kann. Aber kann ein anderes Kind wirklich ein Schutz sein? Der Mann ist erwachsen und vielleicht stark. Vielleicht macht er sogar mit beiden Kindern schlimme Dinge? Es ist nicht klug, zu einem Fremden ins Auto zu steigen, auch wenn man zu zweit ist.
Steffi sagt klar, dass sie nicht mit Fremden mitgeht. Das ist auf jeden Fall die beste Lösung. So kann nichts passieren. Die Katzenbabys möchte sie gern sehen und sie könnte sogar ein eigenes Kätzchen bekommen. Der Mann ist nett, aber Steffi kennt ihn nicht. Sie ahnt, dass der fremde Mann wahrscheinlich lügt. Ihre Eltern sagen ihr immer, dass sie nie zu einem Fremden ins Auto steigen darf. Auch dann nicht, wenn er eine Belohnung verspricht oder etwas Tolles zeigen oder schenken will (wie etwas einen Welpe oder ein Kätzchen).
Statt ins Auto zu steigen und mit dem fremden Mann mit zu fahren, bittet Steffi ihn, ihr bei der Suche nach Kitty zu helfen. Immerhin lehnt sie es ab, mit ihm mitzufahren und das ist auf jeden Fall schon einmal richtig. Man weiß aber nicht, was der Fremde tun wird, wenn sie zusammen nach der entlaufenen Katze suchen? Falls er etwas Böses vorhat, wird er möglicherweise eine Gelegenheit finden. Dass er nichts Gutes will zeigt ja auch, dass er plötzlich keine Zeit hat, Kitty zu suchen, aber vorher genug Zeit hatte, um Steffi mit zu sich nach Hause zu holen.
Es kann eine wirkungsvolle Taktik sein, solche Menschen mit endlosem Redefluss zu unterbrechen und sie darauf hinzuweisen, dass man selbst auch gerne etwas dazu sagen möchte. Allerdings muss man erfahrungsgemäß dabei relativ laut werden und das sehr eindringlich sagen. Menschen mit Redesucht sind so in ihren eigenen Gedanken gefangen, dass sie zunächst ihre Geschichte zu Ende erzählen müssen, bevor sie jemand anderen zu Wort kommen lassen. Fast immer reden sie stur einfach weiter. Wenn dann beide sprechen, wird irgendwann einer beleidigt sein und schweigen.
Auch in dieser Möglichkeit weist Elisa ihre Tischnachbarin darauf hin, dass sie zu viel redet. Im Gegensatz zum ersten Bild wird Elisa hier aber sehr beleidigend. Natürlich ist Elisa verärgert, wenn Tiara sie mit ihrem Geschwätz ständig vom konzentrierten Arbeiten ablenkt, aber Sätze wie „Dein Benehmen ist unmöglich“, „Du gehst mir auf den Wecker“ und „Dein Gerede ergibt keinen Sinn“ sind nur Vorwürfe, die Tiara sicherlich sehr treffen. Tiara meint es ja nur gut; sie will Elisa an ihrem Leben teilhaben lassen und erzählt alles, was ihr gerade in den Kopf kommt.
Hier weist Elisa darauf hin, dass Tiara sie mit ihrem ständigen Reden oft stört, besonders im Unterricht, wenn Elisa sich konzentrieren muss. Sie spricht das ganz offen an und gibt Tiara damit die Möglichkeit darüber nachzudenken und vielleicht ihr Verhalten zu verändern, wenn sie Elisa nicht als Freundin verlieren möchte.
Angela hat durchaus bemerkt, dass ihr Scherz nicht so ganz in Ordnung war, aber die vermag nicht, diesen Fehler vor sich selbst zuzugeben. Sie redet sich selbst ein, dass ihr Witz nicht so schlimm war und dass sich das bestimmt wieder einrenken wird. Vielleicht klappt das ja auch und Suna verzeiht ihr den dummen Witz. Aber die beste Lösung ist es nicht, hier einfach abzuwarten. Wenn es ein Problem zwischen wie Menschen gibt, dann sollte man darüber reden und es klären und nicht auf die lange Bank schieben.
Suna weist darauf hin, dass sie in Deutschland geboren wurde und keine Trommel spielt. Das ist auch richtig von ihr. Nun kann Angela einsehen, dass sie einen Fehler gemacht hat. Sie entschuldigt sich bei Suna. Insgesamt ist dies eine gute Lösung, bis auf den Fakt, dass Suna ihr erst sagen musste, dass der Scherz mit den Trommeln sie verletzt hat.
Hier versucht Angela einfach weitere Witze zu machen, die einen ähnlichen Inhalt haben. Vielleicht hofft sie, dass Suna irgendwann doch lacht. Wahrscheinlicher ist aber, dass Suna durch diese Art von Scherzen immer weiter verletzt reagiert und sich zurückzieht. Also keine gute Lösung. Angela ist nicht feinfühlig genug, um zu verstehen, dass ihr Witz nicht lustig war.
Hier spricht Linda den Jungen gleich an und sagt ihm ihren Namen. Das geht natürlich auch. Es könnte etwas zu direkt sein, vielleicht fühlt Norbert sich dann überfahren, wenn sie ihn direkt nach seinem Namen fragt? Wenn er sie auch mag, wird er das aber gut finden und es wird ein Gespräch entstehen. Es sei denn, Linda ist nicht sein Typ. Dann wird er wahrscheinlich nur kurz etwas antworten und Linda nicht mehr beachten. Linda sollte das ruhig auch tun, auch wenn der Bus voll ist. Wenn er sie nicht mag, ist die Situation aber nicht sehr peinlich. Im Bus ist es vielleicht etwas ungewohnt, wenn sich jemand neben einen setzt und gleich seinen Namen sagt, aber es gibt viele andere Situationen, wo man das machen kann. Zum Beispiel auf einer Party, auf einer Hochzeitsfeier oder wenn mehrere Schulklassen etwas gemeinsam machen.
Am besten (und am wenigsten peinlich) ist es, wenn man mit Smalltalk miteinander ins Gespräch kommt. Unter „small talk“ versteht man Gerede über eigentlich unwichtige Dinge, wie zum Beispiel über das Wetter. Wenn Linda sich bewusst neben Norbert setzt, könnte sie zum Beispiel sagen: „Oh, ich glaube der Bus hat Verspätung, musst du auch um 08:00 in der Schule sein?“ Oder: „Dafür, dass die Fahrpreise so hoch sind, könnte der Bus ruhig öfter fahren, nicht nur alle 20 Minuten.“ Oder: „Gott-sei-Dank, dass der Bus endlich gekommen ist, draußen war so ein kalter Wind.“ Oder, wie hier, kann sie einfach fragen: „Fährst du öfters mit diesem Bus?“. Wenn Norbert auch Interesse an Lind hat, wird sich ein Gespräch ergeben und beim nächsten Mal setzt man sich dann gleich zusammen, um sich dann irgendwann miteinander zu verabreden. Das kann man auch tun, wenn der Bus voll ist; es wird niemandem wirklich auffallen, da viele Leute im Bus smalltalk machen.
Linda traut sich nicht, den Jungen anzusprechen. Wahrscheinlich ist das nicht die beste Lösung, weil sie ihn dann vermutlich nie näher kennenlernen wird. Vielleicht, wenn sie sich öfter anblicken, merkt Norbert, dass Linda Interesse an ihm hat und er spricht sie an. Aber ebenso gut kann es sein, dass er sich auch nicht traut.
Wenn Mandy klar „Nein“ sagt „Ich mag nicht geküsst werden!“, dann setzt sie dem Verkäufer eine klare Grenze. Der Verkäufer wird vielleicht enttäuscht sein, aber fremde Männer sollten keine Kinder küssen; das ist nicht erlaubt und es ist richtig, wenn Mandy sich hier eindeutig ausdrückt.
Diese Möglichkeit ist schon besser als die erste. Mandy sagt, dass sie ihn ja morgen küssen möchte und fragt erst ihre Mutter wie sie sich verhalten soll. Damit löst sie die Situation erst einmal. Wahrscheinlich wird ihre Mutter mit dem Verkäufer schimpfen, weil er einem Kind ein solches unzüchtiges Angebot gemacht hat. Allerdings hat sie den Verkäufer letztlich mit ihrer Aussage angelogen und ich Hoffnungen gemacht. Das führt dazu, dass sie den nahegelegenen Laden nie wieder alleine betreten kann.
Wenn Mandy sich von dem Verkäufer kurz küssen lässt, dann wird der Mann es beim nächsten mal wieder versuchen. Letztlich kann Mandy dann nie wieder alleine in den Zooladen gehen, ohne dass er sie mit seinen Zärtlichkeiten belästigt. Also definitiv keine gute Idee.
Jetzt schlechte Noten schreiben würde wohl nichts helfen, sondern das Gespött der anderen Kinder noch mehr auf sich lenken. Die Mitschüler würden die Streberin vermutlich auslachen, wenn sie eine 5 in der Mathearbeit schreibt. Letztlich sollte man in diesem Leben immer bestrebt sein, gute Leistungen zu erzielen. Man darf sich nicht von anderen verbiegen lassen, die nicht so gut sind.
Im Grunde kann Hannah ja nichts dafür, dass sie so gut in der Schule ist; manchen Kindern fällt das Lernen sehr leicht, anderen schwer. Und sie kann wohl auch nichts dafür, dass sie obendrein noch hübsch aussieht; das ist oft angeboren und man kann sich gar nicht dagegen wehren. Soll Hannah nun versuchen hässlich auszusehen und sich bemühen nur noch schlechte Zensuren zu bekommen, nur weil andere Kinder neidisch sind? Das darf nicht sein! Wenn man in diesem Leben etwas erreicht hat, wird es immer neidische Menschen geben, die versuchen einem zu schaden. Mit dem Neid der anderen muss man klarkommen. Man darf sich davon nicht verbiegen lassen. Vielleicht könnte Hannah Freundschaften aufbauen, indem sie einem anderen Kind, das nicht so gut ist, bei den Aufgaben hilft? Oder sie zeigt einem Mädchen, wie man sich frisiert und kleidet, so dass es attraktiv aussieht.
Mit der Lehrerin sprechen, kann eine gute Möglichkeit sein. Oft wissen Erwachsene einen Rat. Vielleicht spricht die Lehrerin mit den Schülern und zeigt auf, wie grausam es ist, jemanden zu mobben. Leider besteht darin auch die Gefahr, dass die anderen sich nun erst Recht bevormundet fühlen und Hannah als „Petze“ bezeichnen und dann weiter ausschließen. Man muss sich das also gut überlegen.
Einen Erwachsenen um Rat zu fragen, ist oft eine gute Möglichkeit. In diesem Bild reagiert Antons Mutter auch sehr verständnisvoll und erklärt ihrem Sohn, dass Anton ja nichts für den Umzug kann. Es geht nicht anders, weil sein Vater eine neue Arbeit hat. Und die Mutter weist darauf hin, dass dies nicht das Ende der Freundschaft sein muss.
Als Anton plötzlich erfährt, dass sein bester Freund Oskar in drei Tagen mit seiner Familie in eine andere Stadt zieht, ist er beleidigt. Warum hat Oskar lange geschwiegen, obwohl er von dem Umzug bereits lange Bescheid weiß? Sie sind doch die besten Freunde. Oskar fühlt sich schlecht. Er weiß, dass aus seinem Umzug ein Geheimnis zu machen nicht nur ihm selbst gegenüber feige war. Vielleicht hat er sich auch eingeredet, er hätte das aus dem Wunsch heraus geheim gehalten, Anton zu schützen, ihn mit dieser Ankündigung nicht vor den Kopf zu stoßen. Wahrscheinlich hatte Oskar einfach nur Angst, kritisiert zu werden und hat es darum nicht früher ausgepackt. Am besten sollte sich Oskar vornehmen, künftig offener zu werden und alles, was wichtig ist, direkt mit anderen anzusprechen. Anton hat Verständnis, dass kleine Geheimnisse in der Freundschaft völlig normal sind, solange sie nicht das Vertrauen des anderen missbrauchen. Vertrauen in einer Freundschaft kann wachsen und damit auch die Bereitschaft, etwas mehr von sich mitzuteilen. Verlangen kann man das aber nicht.
Anton ist verärgert, weil Oskar ihm das erst so spät gesagt hat. Das ist verständlich, Oskar hätte das viel früher sagen müssen, nicht erst drei Tage vorher. Aber Anton sollte sich besser Gedanken machen, warum Oskar ihm das erst so spät berichtet hat? Vielleicht versteht er dann, dass Oskar Angst vor der Reaktion von Anton hatte und dass der Umzug beide traurig macht. Es war ja wahrscheinlich keine böse Absicht von Oskar.
Draußen zusammen spielen können die beiden Jungs natürlich nicht mehr, wenn Oskar wegzieht, aber die moderne Kommunikation macht es ja möglich, trotzdem Kontakt zu halten. Über Internet und Smartphone ist das ja kein Problem; beide können sogar miteinander Internet-Video-Games spielen. Entfernungen spielen hier keine große Rolle mehr. Natürlich ist es traurig, dass Oskar wegzieht, aber das muss nicht das Ende der Freundschaft sein.
Natürlich wird Anton sich nun einen neuen Freund zum Spielen suchen müssen, aber das heißt nicht, dass die Freundschaft zu Oskar automatisch total beendet sein muss. Falsch ist vor allem der Gedanke, dass Anton nicht wichtig für Oskar ist. Anton kann ja nichts dafür, dass seine Eltern wegziehen. Wahrscheinlich hat Oskar so lange darüber geschwiegen, weil er weiß, dass es beide traurig macht.
Die Computer zu tauschen wird vermutlich nicht viel Änderung bringen; die meisten Computer haben ja ähnliche Betriebssysteme und wenn Rita es auf ihrem Computer nicht schafft, dann wird sie auf dem Computer von Nils dieselben Fehler machen. Auch die Äußerung von Rita, es erst nachher wieder zu versuchen, wird das Problem nicht lösen. Allerdings ist es manchmal so, dass das Gehirn eine Erholungspause braucht. Oft machen wir denselben Fehler immer wieder und erst nach einer Pause kommt man auf eine neue Idee, wie man eine Schwierigkeit beiseite schaffen kann.
Wenn Nils einfach nur sagt, was Rita tun soll, dann ist das vielleicht nett gemeint, sie wird es aber nicht selbst lernen, mit ihrem Computer umzugehen. Er kann ihr natürlich Hilfe anbieten, aber offensichtlich will Rita diese Hilfe gar nicht haben.
Es ist nett, wenn man jemandem seine Hilfe anbietet und das Problem für den anderen löst. Aber dabei lernt die andere Person ja nicht, wie man selbst seine Schwierigkeiten angeht. Man erzeugt nur Abhängigkeit. Letztlich sollte jeder in der Lage sein, eigene Probleme selbständig lösen zu können. Das erzeugt dann Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Wenn Rita die Hilfe von Nils partout nicht annehmen will, ist es völlig in Ordnung, wenn er sich zurückzieht. Dann kann Rita tief durchatmen und es selbst noch einmal versuchen. Wenn sie es selbst schafft, wird sie stolz auf sich selbst sein. Wenn Nils es für sie macht, wird sie das Gefühl haben, zu dumm zu sein, um mit Computern umzugehen. Manchmal hilft man anderen Menschen am meisten, indem man ihnen nicht hilft.
Dem Lehrer zu beweisen, dass man das Referat selbst geschrieben hat, dürfte die beste Lösung sein. Vielleicht kann Ines ja Beweise bringen, zum Beispiel wo und wie sie die Informationen für ihren Vortrag gesammelt hat? Damit kann sie nachweisen, dass Boris gelogen hat. Manchmal muss man dafür kämpfen zu beweisen, dass man selbst im Recht ist. Ines fühlt sich unwohl und vielleicht denkt sie darüber nach, wie sie sich „rächen“ kann. Auch wenn es nicht leicht für Ines ist: Sie soll versuchen, etwas Abstand zu der Sache zu finden. Eine Aussprache mit dem entsprechenden Lehrer zu suchen um die Angelegenheit zu klären. Vielleicht hilft auch ein Gespräch mit Boris, mit den Eltern, mit einem Beratungslehrer oder mit der Schulleitung.
Gar nichts zu tun, kann auch eine Lösung sein, denn man umgeht damit manchmal Konflikte. Statt sich aufzuregen, bleibt man einfach ruhig. Aber auch hier wird das Problem nicht gelöst, dass der Lehrer Boris Glauben schenken könnte.
Wenn andere versuchen einem zu schaden, liegt es natürlich nahe Verbündete zu suchen, um Rückhalt in der Meinung anderer zu bekommen. Es hilft einem selbst sehr, wenn Freunde oder auch Familienangehörige sagen, dass man im Recht ist. Natürlich löst sich das eigentliche Problem dadurch nicht; der Lehrer könnte jetzt Boris glauben, dass Ines ihren Vortrag abgeschrieben hat.
Die Möglichkeit, die Lehrerin anzusprechen ist auf jeden Fall besser als sich ganz alleine irgendwo zu verkriechen. Natürlich it es möglich, dass die Lehrerin ihr hilft, ob die anderen sie mitspielen lassen. Es ist ja auch Aufgabe einer Lehrerin, einer neuen Schülerin zu helfen, Freundschaften aufzubauen. Allerdings kann auch die Lehrerin andere Kinder nicht zwingen, Anna mitspielen zu lassen. Vielleicht tun die anderen Schüler das dann nur, weil die Lehrerin es verlangt hat?
Auf dem zweiten Bild geht Anna immerhin auf den Spielplatz, wo auch die anderen Kinder ihrer Klasse spielen. Sie spielt zwar alleine, hat aber immerhin die Chance, dass ein anderes Kind sie anspricht und fragt, ob sie mitspielen möchte. Das ist besser als sich völlig abzusondern. Wie im letzten Bild gesagt, sind manche Leute aber zufrieden, wenn sie ihre Ruhe haben; das muss nicht schlecht sein, wenn man gerne alleine spielt. Mehr Spaß mach es aber meist, zusammen mit anderen zu spielen.
Wenn Anna sich alleine irgendwo hinsetzt und ein Buch sitzt, dann ist das für den Augenblick natürlich eine Möglichkeit, die Angst vor den anderen zu vermindern. Aber weit weg von den Mitschülern wird auch niemand sie ansprechen und fragen, ob sie mitspielen möchte. Sie wird also nicht im Klassenverband aufgenommen, sondern bleibt einsam. Manchen Menschen genügt das; sie sind gerne für sich. Der Mensch ist aber ein Gruppen-Tier, das heißt wir leben seit Jahrtausenden in kleinen Sippen und fühlen uns sicherer, wenn wir unser Rudel um uns herum haben.
Die beiden großen Kinder wollen Jacob verprügeln, weil er ein Jude ist und nun will Fridolins Bruder die beiden großen Kinder deswegen verprügeln. Gewalt ist aber nie eine gute Lösung. Gewalt erzeugt immer Gegen-Gewalt und das steigert sich dann immer weiter. Man sollte immer erst einmal versuchen eine friedliche Lösung zu finden.
Die Reaktion Jacob zu verprügeln, nur weil die großen Jungen das wollen, ist nicht gut. Natürlich muss man sich manchmal anpassen, aber wenn Fridolin hier gehorcht, was wird er tun, wenn die großen Jungs ihn auffordern z.B. etwas zu stehen oder Schlimmeres. Man muss immer das tun, was man mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann.
Leider werden Menschen aufgrund anderen Aussehens, einer anderen Religion oder auch aufgrund einer Behinderung leider gerade in der Schule von anderen geärgert, gequält und beim Spielen ausgeschlossen. Das sollte man nicht mitmachen, sondern ganz im Gegenteil zu diesen Menschen halten und ihnen helfen in die soziale Gemeinschaft der Klasse oder der Gruppe eingegliedert zu werden. Daher ist die Reaktion, die großen Jungs zu meiden und befreundet zu bleiben, die Beste.
Mit den beiden Erwachsenen zum Spielplatz zu gehen, ist sicherlich keine gute Idee. Auf dem zweiten Bild ist auch zu sehen, dass der Spielplatz leer ist; wer kann Tom dann helfen, falls das Paar doch etwas Schlimmes plant? Die Frage ist, welche Motivation die beiden Erwachsenen haben, um Tom ein Eis zu spendieren und mit ihm auf den Spielplatz zu gehen? Erwachsene haben selten Spaß daran, in der Sandkiste zu spielen. Was bezwecken sie mit ihrer Einladung? Vielleicht doch etwas Böses?
Um dich in bestimmten Situationen vor anderen Personen zu schützen, brauchst du die Fähigkeit, Grenzen zu setzen. Damit du selbstbewusst „Nein“ sagst, solltest du deine innere Grenze deutlich spüren und deinen Gefühlen und Fähigkeiten vertrauen. Du solltest wissen, dass dein Körper nur dir selbst gehört und dass du dich in bestimmten Situationen wehren musst. Auch wenn die beiden Erwachsenen nett aussehen und Tom ein Eis geschenkt haben, ist es sicherer ihnen nicht zu vertrauen und lieber weg zu gehen. Vielleicht sind es auch nette Menschen, dann ist es schade, dass Tom wegläuft; aber das weiß man nicht und daher ist die beste Möglichkeit nicht mit ihnen zum Spielplatz zu gehen. Am besten wäre, wenn Tom den beiden klar macht, dass seine Eltern ihm absolut verboten haben, mit fremden Menschen mitzugehen.
Die Erwachsenen stellen sich mit ihrem Namen vor; das erzeugt in Tom die Illusion, dass er die beiden nun kennt und ihnen vertrauen kann. Aber wer weiß, ob sie ihren wahren Namen gesagt haben? Vielleicht ist das Paar wirklich nur nett, aber leider gibt es auch böse Menschen und es ist sicherer lieber misstrauisch zu sein und besser nicht mit den beiden mit zu gehen.
Die Erwachsenen stellen sich mit ihrem Namen vor; das erzeugt in Tom die Illusion, dass er die beiden nun kennt und ihnen vertrauen kann. Aber wer weiß, ob sie ihren wahren Namen gesagt haben? Vielleicht ist das Paar wirklich nur nett, aber leider gibt es auch böse Menschen und es ist sicherer lieber misstrauisch zu sein und besser nicht mit den beiden mit zu gehen.
Den besten Freund mitzunehmen ist auch eine Lösung. Falls die beiden Fremden etwas Böses planen, ist es ein kleiner Schutz, wenn ein anderes Kind dabei ist. Die Frage ist aber: Könnte Lukas seinen Freund Tom wirklich beschützen, wenn das Paar versucht etwas Schlimmes zu tun? Lukas ist ja auch nur ein Kind. Und was macht Tom, wenn Lukas nach Hause gehen muss? Bleibt er dann mit den Fremden auf dem Spielplatz?
Tom kann sich in dieser Situation selbst schützen, wenn er seiner Intuition folgt und den Mut zum Neinsagen hat. Tom läuft weg, weil er die Situation unangenehm findet. Ein Kind soll nie mit einem fremden Erwachsenen mitgehen, auch wenn er nett aussieht. Niemand weiß, was passieren kann.
Von dem großen Jungen zu verlangen, dass er einen loslässt und nicht anfasst, ist eine richtige Reaktion. Aber natürlich ist es nicht in Ordnung, den anderen nun zu beschimpfen und zu provozieren.
Ein Kind soll in Übergriffsituationen, wie sie Micha hier erleben muss, selbstbewusst „Nein“ sagen und so lange nach Hilfe rufen, bis diese kommt. Oder auch nach Möglichkeit schnell weglaufen, wenn eine Situation unangenehm ist oder ein Kind sich angegriffen fühlt. Und vor allem soll ein Kind offen und ohne Scham mit seinen Eltern über einen solchen Übergriff sprechen können. Auch dann, wenn der Angreifer von dem Kind verlangt, dass es ein Geheimnis bleiben soll oder Drohungen ausspricht.
Diese Reaktion dürfte erst falsch und dann richtig sein. Es ist verkehrt, dem großen Jungen zu erlauben, dass er Micha anfasst. Richtig ist es, den Eltern später zu erzählen, was passiert ist. Leider sind keine Beweise und keine Zeugen da. Der große Junge wird behaupten, dass es gar nicht so gewesen ist. Aber wenn die Eltern das bei der Schulleitung melden, wird man ein waches Auge auf den großen Jungen haben, was dann verhindert, dass er so etwas bei anderen Kindern nochmals versucht.
Die Reaktion „Ich muss mich wehren“ ist sicherlich richtig, gegen eine solche Grenzüberschreitung muss man sich aktiv wehren. Aber natürlich nicht gleich mit Gewalt, indem man den anderen zwischen die Beine tritt. Das wäre ja ebenso eine Grenzüberschreitung.
Natürlich liegt es nahe, anderen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Das wird aber nichts ändern, sondern die Situation wahrscheinlich eher verschlimmern, da hierdurch ein endloser Streit entstehen kann.
Die anderen Kinder wollen ihn ärgern und freuen sich, wenn Florian dann knallrot wird. Wenn Florian es schafft cool zu bleiben und darauf nicht zu reagieren, dann verdirbt er ihnen den Spaß und sie werden auf lange Sicht damit aufhören. Allerdings ist es schwierig, in solchen Situationen nicht rot zu werden, da dies eine automatische Reaktion des Körpers ist, die man schwer steuern kann. Wenn man innerlich ganz cool bleibt, dann wird man aber auch nicht rot. Man muss sich sagen: Lass die anderen reden, ich reagiere da nicht drauf. Dann werden sie aufhören.
Der Gedanke, dass die anderen ihn ärgern, weil sie Aufmerksamkeit b rauchen, ist gar nicht so dumm. Letztlich wird Florian ja geärgert, weil andere dann ihren Spaß haben. Kinder denken meist nicht darüber nach, wie sehr sie denjenigen quälen. Aber fast niemand ist von Anfang an böse, es ist oft nur Gedankenlosigkeit. Allerdings wird das Verständnis für die anderen Kinder, die ihn ärgern, hier nicht viel weiterhelfen.
Diese Lösung dürfte die beste sein, denn Sara überlegt, warum Pia nicht gekommen ist. Vielleicht haben die Eltern es nicht erlaubt, vielleicht muss sie lernen, vielleicht ist sie krank geworden oder etwas anderes Schlimmes ist passiert? Vielleicht kann Sara zu Pia gehen oder sie anrufen und herausfinden, warum das Treffen nicht geklappt hat? Und selbst wenn Pia den Termin einfach nur vergessen hat: Jeder von uns vergisst einmal etwas. Das ist verzeihlich.
Auch die Reaktion, den Kontakt zu Pia abzubrechen ist verständlich. Sie ist wütend, dass Pia einfach nicht gekommen ist. Enttäuschung schlägt leicht in Wut um, weil man denkt, der andere habe das extra gemacht und man vermutet vielleicht sogar eine böse Absicht. Aber muss es wirklich böse gemeint sein, wenn man eine Verabredung nicht einhalten kann? In solchen Situationen ist es sinnvoll darüber nachzudenken, warum jemand nicht zu einem Treffen gekommen ist? Natürlich, wenn jemand ständig nicht zu verabredeten Terminen kommt, sollte man ernsthaft darüber nachdenken, den Kontakt lieber bleiben zu lassen.
Natürlich ist Sara verletzt und enttäuscht, sie hatte sich ja bestimmt auf das Treffen gefreut. Es handelt sich also um eine verständliche Reaktion, die wir alle erleben. Nur leider löst es keine Probleme, wenn man dann endlos verletzt und enttäuscht bleibt. Man sollte versuchen, diese erste Reaktion zu überwinden.
Das hübsche rote Kleid ist ähnlich einzuordnen wie der Welpe. Mia zieht damit Aufmerksamkeit auf sich. Mit sehr ordentlicher Kleidung wirkt man auch sehr viel ehrlicher und vertrauenswürdiger. Viele Geschäftsleute und zum Beispiel Versicherungsvertreter tragen deswegen einen Anzug und eine Krawatte. Die ordentliche Kleidung ist ein Symbol, dass man auch ein gutes und ordentliches Produkt verkauft. Wenn Mia Kinder für ihren Kreativ-Club gewinnen will, ist gute Kleidung also eine Voraussetzung, dass man ihr Glauben schenkt. Die Kleidung alleine wird aber noch nicht ausreichen, Mia braucht auch Überzeugungskraft und die gewinnt sie, wenn auch ihr Produkt gut ist und damit sind wir wieder bei Punkt 1, wo Mia den Kindern Sachen zeigt, die in der Kreativ-Werkstatt hergestellt worden sind.
Die Frage ist, ob diese Liste wirklich echt ist? Natürlich kann man Menschen mit solchen Listen beeinflussen. Wenn man sieht, dass schon soooooo viele andere Kinder in der kreativen Werkstatt sind, macht man wahrscheinlich eher mit, vor allem, wenn man Leute kennt, die auf dieser Liste stehen. Mit solchen Listen, die meist gefälscht sind, versuchen allerdings manche Betrüger zum Beispiel Geld zu ergaunern. Auf der Liste stehen dann Namen von berühmten Personen, die Geld gespendet haben und wenn man diese Namen liest, dann spendet man natürlich auch etwas. In Wahrheit haben diese bekannten Persönlichkeiten aber gar nichts gespendet und wissen nicht, dass ihr Name auf der Liste steht. Mit dieser Liste manipuliert Mia also die anderen Kinder. Natürlich will sie niemanden betrügen, sondern sie will etwas Gutes mit der Kreativ-Werkstatt erreichen. Manipulation muss also nicht zwangsläufig negativ sein, man kann auch etwas Gutes damit erreichen.
Der Hundewelpe wird auf jeden Fall Aufmerksam erregen und alles Besondere lockt zunächst einmal interessierte Kunden an, die stehen bleiben und die man dann in ein Gespräch verwickeln kann. Allerdings droht, dass die Kinder sich nur für den jungen Hund interessieren und ihn streicheln wollen und sie dann Mia gar nicht mehr zuhören. Da man sich so einen Hund ja nicht basteln kann, ist der der zwar als sogenannter „Eye-Catcher“ gut, wird aber nicht unbedingt dazu führen, dass mehr Kinder dem Kreativ-Club beitreten.
Den Kindern Beispiele zu zeigen, was man in der Kreativ-Werkstatt alles basteln kann, ist eine sehr gute Möglichkeit andere zu überzeugen mitzumachen. Natürlich muss man verschiedene Beispiele vorzeigen können, der eine würde gerne einen Puppe basteln, der andere lieber ein Holzgewehr.
Das Auto heimlich im Sand verstecken, wird nur eine kurzfristige Lösung sein. Tom wird es vermutlich rasch finden und wütend sein, dass Jule es versteckt hat.
Wenn Jule sich das Auto schnell nimmt und damit nach Hause rennt, löst sich das Problem zwar für den Moment, aber nicht langfristig. Irgendwann wird Jule wieder auf Tom treffen und der wird wütend sein, dass sie einfach abgehauen ist. Das Auto nehmen und damit weglaufen stellt aber eine gute Lösung dar, wenn alle anderen Versuche nichts genützt haben. Wenn Tom auf alle anderen Vorschläge nicht eingegangen ist, könnte dies zumindest verhindern, dass das Auto kaputt gemacht wird.
Jule könnte Tom kritisieren und ihm sagen, dass er mit dem brutalen Spiel aufhören soll. Aber viel besser ist die Möglichkeit, ihm anzubieten, gemeinsam zu spielen. Tom könnte zum Beispiel das Auto die Rutsche herunterfahren lassen, aber Jule fängt es unten auf, bevor es kaputt gehen kann und gibt es Tom wieder hoch. Dann haben vielleicht beide Kinder Spaß. Daraus kann man lernen, dass es oft besser ist, eine sinnvolle Alternative anzubieten, statt zu meckern oder etwas zu verbieten.
Die Lösung, einfach so zu tun, als wenn sie es nicht merkt, erscheint nicht sehr klug, denn Jule muss das Auto ja später ihrem Bruder zurückgeben. Und wenn das Spielzeug dann kaputt ist, wird es Ärger geben. Allerdings ist dies interessanterweise eine Möglichkeit, die viele Menschen gehen. Sie haben Angst vor einem Konflikt und schauen einfach weg und tun so als wenn sie es gar nicht bemerkt hätten. Das ist ein schlechtes, aber leider sehr übliches Verhalten. Da werden Fahrräder mitten in einer belebten Einkaufszone aufgebrochen und geklaut und Menschen werden verprügelt, aber jeder schaut weg. Unser soziales Zusammenleben wäre einfacher, wenn man sich traut und einmischt und jemanden, der bewusst Dinge zerstört, sagt, dass er damit aufhören soll.
Hier erkennt Sina, dass Fabio mit seinem Grinsen nur versucht, seine Hilflosigkeit zu verdecken. Fabio ist wohl klar, dass er ein Offenes Ohr für Sina hätte haben müssen als ihr Vater den Unfall hatte. Es ist ihm peinlich, dass er seine Freundin abgewimmelt hat. Nun macht Sina ihm einen Vorwurf, von dem er weiß, dass er berechtigt ist. Er weiß aber nicht, was er tun soll und deswegen grinst er nur. Vermutlich fällt es ihm schwer sich zu entschuldigen.
In dieser Lösungsmöglichkeit macht Sina nur Vorwürfe. Sie denkt nicht darüber nach, warum Fabio grinst, sondern findet, dass ihm sein Verhalten peinlich sein müsste, statt zu grinsen. Wahrscheinlich erwartet sie eine Entschuldigung. Diese Haltung ist verständlich, so reagieren wir alle gerne, wenn uns jemand enttäuscht hat. Aber diese Einstellung löst das Problem ja nicht.
In der Lösungsmöglichkeit auf dem ganz linken Bild hat Sina den Eindruck, dass Fabio eigentlich immer grinst. Viele Menschen machen das tatsächlich. Jemanden anlächeln kommt gut an und wirkt sympathisch, gleichzeitig kann jemand, der lächelt, damit seine wahren Gefühle gut verbergen. Es gibt depressive Personen, die im Inneren tief traurig sind, aber nach außen hin jeden anlächeln, damit niemand merkt, wie es ihnen wirklich geht. Diese Lösung ist nicht verkehrt, weil Sina sich Gedanken darüber macht, was hinter dem Grinsen eigentlich steht.
Der Gedanke, Theo eine Idee für einen Artikel in der Schülerzeitung unterzujubeln, mit dem er sich blamieren wird, klingt zwar im ersten Moment ganz lustig, wird aber wohl nicht klappen. Vermutlich wird auch Theo merken, dass der Vorschlag völlig unsinnig ist. Er wird nicht so dumm sein, jeden Vorschlag von Nina an den Redakteur weiter zu leiten.
Hier erzählt Nina ihre Idee wieder Theo, der schon sofort den Gedanken hat, es wieder als seinen Vorschlag an den Redakteur weiter zu leiten und erneut Lob einzuheimsen. Das ist keine gute Lösung, Nina geht wieder leer aus und langfristig wird das zu einem Streit führen.
Nina hat wieder eine gute Idee für die Schülerzeitung, aber nun ist sie vorgewarnt; sie weiß, dass Theo gerne Ideen anderer als seine eigenen verkauft und erzählt ihren neuen Vorschlag direkt dem Redakteur der Schüler-Zeitung. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit, denn sie umgeht damit einen Streit mit Theo und Nina bekommt selbst das Lob für ihre Idee.
Maria merkt, warum Agnes sich manchmal unangemessen benimmt. Sie rätselt über die Gründe, weil Agnes eigentlich eine gute Schülerin ist. Da ihr selbst das Lernen leicht fällt, kann sie sich nicht vorstellen, dass Agnes für ihre guten Noten pauken muss. Nach dem klärenden Gespräch mit der Schwester von Agnes sieht Maria ein, dass Agnes ständig versucht, viel zu hohen Erwartungen gerecht zu werden. Dadurch fühlt sie sich schnell überfordert, was sich wiederum in ihrem Verhalten spiegelt, wie in der Szene wo sie Marias Teddy nicht herausgeben will.
Auch hier reagiert Maria nur aggressiv. Natürlich hat sie recht: es ist menschlich auch mal verärgert zu sein. Das steht jedem Menschen zu. Nur leider hilft es nicht, den Konflikt zu lösen.
Auch hier versucht Maria nicht, sich in die Gefühle von Agnes hinein zu versetzen. Sie wendet sich ab, geht und sagt „Es reicht mir!“. Sie lässt eine hilflose Agnes zurück, die sich letztlich unverstanden fühlt.
Hier bemüht Maria sich nicht das Verhalten von Agnes zu verstehen. Sie ist sauer, weil Agnes ihren Teddy nicht hergibt und droht damit den Kontakt abzubrechen. Agnes, die sowieso frustriert ist, reagiert mit einem Gegenschlag. Merke dir: Aggression erzeugt immer nur Gegenaggression.
Hier versucht Anton weiter die Schuld einzig auf Samuel zu schieben. Aber der Gedanke von Samuel „Er hat mich wohl ausgespielt“ ist richtig. Anton durchschaut, dass sein Bruder nur versucht hat, ihn zu manipulieren und für seine Zwecke auszuspielen. In dieser Bildgeschichte wird ein Junge von seinem Bruder stark beeinflusst. Wenn man will, dass andere Menschen etwas ganz Bestimmtes tun, versucht man, sie so beeinflussen, dass sie so handeln wie man es will. Wenn man es so geschickt macht, dass sie gar nicht merken, dass sie in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden, dann manipuliert man sie. Leicht zu beeinflussen sind oft Kinder mit einem geringen Selbstbewusstsein, die versuchen jedem zu gefallen. Menschen mit starkem Selbstbewusstsein können auch einmal „Nein“ sagen oder für ihre Hilfe einen angemessenen Gegenwert verlangen.
Auch der Gedanke von Samuel künftig die Arbeiten, die Anton ihm gibt, vorrangig zu bearbeiten, ist nicht gesund. Samuel durchschaut nicht, dass Anton nur versucht ihn auszunutzen. Anton ist ja nicht der Chef und Samuel nicht der Sklave, beide sind gleichberechtigte Brüder. Natürlich kann der eine dem anderen helfen, aber nur, wenn auch eine Gegenleistung erfüllt wird nach dem Motto „Eine Hand wäscht die andere“, im Lateinischen heißt das auch „Quid pro quo“, das bedeutet: Ich gebe etwas, aber nur, wenn ich auch etwas dafür bekommt.
Hier manipuliert Anton seinen Bruder Samuel erneut, weil er ihm obendrein noch ein schlechtes Gewissen macht. Mit dem Gedanken „Ich bin ein Versager…“ trägt Samuel die ganze Schuld alleine. Er versteht nicht, dass sein Bruder nur versucht hat, ihn auszunutzen, ohne einen Gegenwert zu geben.
Samuels Gedanke, dass es besser gewesen wäre, wenn sein Bruder ihn ab und zu gefragt hätte, wie weit er mit dem Vortrag gekommen ist, ist im Prinzip gesund. Samuel schafft es dadurch, sich selbst von Schuld freizusprechen und diese Schuld auf seinen Bruder zu schieben. Der Gedanke entlastet ihn. Das Problem ist, dass er nicht durchschaut, dass sein Bruder ihn manipuliert hat. Anton hätte sein Referat gefälligst selbst ausarbeiten können. Ohne etwas dafür zu geben, hat er seinen Bruder mit läppischen Schmeicheleien dazu gebracht, das für ihn zu tun.
Statt Rache zu üben, ist es oft sinnvoll einen Erwachsenen aufmerksam zu machen, denn oft können Erwachsene das Problem für ein Kind regeln. Das Verhalten von Leonie in diesem Bild ist also eigentlich ganz richtig. Leider reagiert die Lehrerin hier völlig verkehrt. Statt auf Leonie einzugehen und sie zu trösten entschuldigt sie das Verhalten der beiden Jungen noch. Das hilft Leonie gar nicht. Wenigstens hätte die Lehrerin Leonie zuhören können und ihr helfen das Kleid zu trocknen und vielleicht hätte sie den beiden Jungen auch sagen können, nicht so wild zu spielen, dass andere in eine Pfütze fliegen. Dafür, dass die Lehrerin so verständnislos reagiert, kann Leonie natürlich nichts.
Rache ist verständlich. Der Junge hat Leonies Kleid nass und schmutzig gemacht, warum sollte sie es ihm nicht heimzahlen? Aber natürlich ist klar, dass dieses Verhalten zu einem dauerhaften Kleinkrieg führen wird. Leonie, sie ist ja ohnehin nass, nun bespritzt sie den Jungen, was wird er tun? Er wird sich für die Rache nun wieder rächen und zum Beispiel Leonie absichtlich stoßen. Dadurch wird sich der Streit immer weiter ausbreiten. Das gilt auch, wenn Leonie ihre Rache aufschiebt und sich entschließt, es ihm zu einem späteren Zeitpunkt heimzuzahlen. Also ist Gegen-Aggression wohl keine gute Lösung. Das klingt ganz logisch, ist es aber nicht. Leider sind Wut und Rachedurst immer die ersten Reaktionen, die spontan hochkommen, wenn uns etwas geärgert hat. Diese Gefühle muss man erst einmal niederkämpfen und hinunterschlucken, um dann verstandesgemäß zu entscheiden, was hier vernünftig ist. Also besser erst dreimal tief durchatmen.
Rache ist verständlich. Der Junge hat Leonies Kleid nass und schmutzig gemacht, warum sollte sie es ihm nicht heimzahlen? Aber natürlich ist klar, dass dieses Verhalten zu einem dauerhaften Kleinkrieg führen wird. Leonie, sie ist ja ohnehin nass, nun bespritzt sie den Jungen, was wird er tun? Er wird sich für die Rache nun wieder rächen und zum Beispiel Leonie absichtlich stoßen. Dadurch wird sich der Streit immer weiter ausbreiten. Das gilt auch, wenn Leonie ihre Rache aufschiebt und sich entschließt, es ihm zu einem späteren Zeitpunkt heimzuzahlen. Also ist Gegen-Aggression wohl keine gute Lösung. Das klingt ganz logisch, ist es aber nicht. Leider sind Wut und Rachedurst immer die ersten Reaktionen, die spontan hochkommen, wenn uns etwas geärgert hat. Diese Gefühle muss man erst einmal niederkämpfen und hinunterschlucken, um dann verstandesgemäß zu entscheiden, was hier vernünftig ist. Also besser erst dreimal tief durchatmen.
Leonie ist zwar verärgert, aber sie akzeptiert die Entschuldigung des Jungen, der sie in die Pfütze gestoßen hat. Es ist letztlich ja doch nicht so furchtbar schlimm, dass das Kleid schmutzig geworden ist. Es kann ja gewaschen werden. Der Grund, warum man lernen muss, sich zu entschuldigen und auch eine Entschuldigung anzunehmen, liegt darin, dass wir soziale Wesen sind. Menschen haben ständig Kontakt miteinander. Und überall, wo wir handeln, gibt es auch Missverständnisse und Verletzungen. Entschuldigungen sind also eine großartige Methode, um unseren Mitmenschen mitzuteilen, dass wir bestimmte Handlungen bedauern. Sie sind auch hilfreich, damit wir unsere Beziehungen zu ihnen wiederherstellen und aufrechterhalten können. Wichtig ist aber auch, dass die geschädigte Person die Entschuldigung dann akzeptiert. Ganz intuitiv sollte man sich immer dann entschuldigen, wenn man einen Fehler gemacht oder jemanden verletzt hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob das körperlich oder seelisch ist. Natürlich kann man oft nicht einschätzen, wie ehrlich es das Gegenüber mit der Entschuldigung meint, aber jeder Mensch verdient einen kleinen Vertrauensvorschuss.
Was ist in dieser Geschichte zu sehen? Anna hebt den Federball auf, weil sie freundlich sein will und davon ausgeht, dass der Junge ihn gerne wiederhaben möchte. Freundlich und hilfsbereit zu sein ist meist ein sehr gutes und angemessenes Verhalten. In diesem Fall möchte der Junge aber den Federball selbst aufheben oder jedenfalls nicht aus der Hand geben, denn er ist der Besitzer des Federballs. Vielleicht hat er auch Angst, dass Anna ihm seinen Ball wegnimmt. Mit dem Handeln von Anna ist er nicht einverstanden und zeigt das auch. Durch seine eindeutige Botschaft „Das ist meins! Gib den Ball her!“, lernt Anna, dass ihr Verhalten (anderen zu helfen) diesmal nicht angemessen ist. Es ist wohl besser, sich da rauszuhalten. Wenn sie einfach weiterspielt, dann verläuft die zweite Wiederholung der Situation wahrscheinlich ohne Zwischenfälle, weil das Missverständnis geklärt wurde.
Natürlich kann Anna den Jungen fragen, ob sie den Ball nun aufheben darf. Das ist höflicher, aber eigentlich wiederholt sie auch hier den Fehler aus der ersten Situation, denn offenkundig wollte der Junge ja nicht, dass Anna seinen Federball berührt.
Wenn Anna den Federball erneut hilfsbereit aufhebt und ihn dem Jungen geben möchte, dann wiederholt sie denselben Fehler. Wahrscheinlich wird sich der Junge wieder aufregen, er hatte Anna ja sozusagen verboten, seinen Ball zu berühren. Er wird die Hilfe von Anna als trotziges Verhalten auffassen, weil sie ja nicht tut, was er befohlen hat und das riecht dann nach Ärger.
Max ist wegen seinem toten Kaninchen sehr niedergeschlagen. Seine gut gelaunte Freundin Lena sieht Max und merkt seine bedrückte Stimmung. Es wäre natürlich ihr gutes Recht, einfach von dem zu berichten, was sie erlebt hat oder weg zu gehen, um sich von der nicht so erfreulichen Nachricht von Max die gute Laune nicht verderben zu lassen.
Wenn man mit anderen nicht so gerne über negative Gefühle reden mag, dann ist es völlig in Ordnung, sich zurück zu ziehen und solche Gespräche zu vermeiden. Deswegen muss man kein schlechtes Gewissen haben. Auch viele Erwachsene verhalten sich so. Man hat ja oft selbst genug Probleme und möchte sich nicht unbedingt noch die Sorgen anderer Leute aufhalsen. Aber dann bleibt Max mit seiner Traurigkeit natürlich alleine.
Lena kann aber auch ihr Einfühlungsvermögen zeigen. Das ist gar nicht so einfach. Auch den meisten Erwachsenen fällt es schwer, einen traurigen Gefühlszustand von anderen Menschen einzuordnen und mit ihnen darüber zu sprechen. Der Satz „Mein Beileid, ich kann verstehen wie du dich fühlst“ ist hier besser als die Möglichkeiten von Bild 1 und Bild 2, weil Lena Max nun Verständnis entgegen bringt und er die Möglichkeit hat, über seine Traurigkeit zu sprechen. Damit kann er seine Gefühle ausdrücken und das hilft sehr, wenn man einen Menschen hat, mit dem man auch über Negatives reden kann. Oft muss man nur zuhören und einen guten Freund oder die beste Freundin einfach mal in den Arm nehmen. Dann weiß der andere, dass er oder sie nicht alleine auf dieser Welt ist.